Ja, ich hab's getan. Nach vielen Monden habe ich mich wieder mal nach Chemnitz an die Gellertstraße verirrt, um dort dem
Saisonhalali beizuwohnen.
Warum ich die letzten Jahre nicht beim Club war, darum ranken sich Gerüchte, wie Klabusterperlen um ein verfilztes Arschloch
(jetzt sind wir auch dem hippen "Feuchtgebiets"- Trend aufgesessen). Um Irritationen und Missverständnissen vorzubeugen, möchte
ich mich dazu nicht äußern. Jedenfalls war dieser hitzige Sonntag ein schöner Tag.
Nach einem halbstündigen Abtasten, mit dem Führungstor durch Kellig, kam der CFC besser ins Spiel und überzeugte vor allem durch
hohe Laufbereitschaft und Einsatzwillen. Die sonst stimmungsmäßig bremsende Wärme wirkte sich auf das Publikum nicht aus und vor
allem die Wechselgesänge zwischen Südkurve und Gegengerade konnten mehr als überzeugen und waren für eine Langzeitabwesenden ein
völlig neues Stadiongefühl. Man wurde mitnichten an die Debatten um eine "Singing Arena" auf St. Pauli erinnert. Bemerkenswert
auch die sieben Gästefans vom Clockwork- Orange, die sich ab und an zu dritt zum Supportblock zusammenfanden und ihre Stimmchen
erhoben.
Die zweite Hälfte bekam ich nur noch im Halbdämmerzustand mit, da sich ein sattelfester Fußballverrückter mit Ordnerleibchen
meine Person auserkoren hatte, um sein Fachwissen an den Mann zu bringen. Fortan war ich mit Kopfnicken und Ja- sagen beschäftigt.
Dennoch reichte meine Restkonzentration aus, um die schönen Tore mitverfolgen. Wer sie alle geschossen hat, sei geschenkt und mir
ob meiner Mitteilungspflicht verziehen.
Mit der Verabschiedung von Christoph Franke und einem Gruß (durch ein Banner) an den Neu- Trainer Schädlich (er solle seine Helden
im Schacht lassen, da es hier keinen Tante Emma- Laden gibt, oder so) ging ein rundum und sportlich ordentlicher Nachmittag zu Ende.