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20.09.2003, Chemnitzer FC - FC St. Pauli und Hundefutter vs Spaghettiwürmer

Hundefutter wird zu atomaren Nichts, wenn man es zu gegebener Zeit isst.
Essen die oberen Zehntausend eigentlich Schnecken und Muscheln, wenn sich ihr lukullisch verwöhnter Gaumen eine Auszeit genommen hat, also wenn sie...sagen wir mal erkältet sind und Grippe haben, mit allem drum und dran?
Man könnte ihnen ja einen Klecks Katzenkot mit Blattgemüse auf den Teller schmeißen und die würden es nicht merken. Zumindest die unteren Achttausend von den oberen Zehntausend, denn die obersten Zweitausend von den oberen Zehntausend haben Vorkoster. Wenn der Bodyguard von Ottke oder Klitschko früher Vorkoster gewesen wäre, müsste er sich vom Gegner seines Schutzobjektes jedes mal eine einschenken lassen. Wenn der Gegner keinen Nasenbeinbruch hinkriegt, ist was faul oder er Fallobst.
Fallobst ist meistens nicht genießbar, wenn man keine Erkältung hat. Wenn man eine hat, ist es wie Hundefutter. Ich habe mich entschieden futterneidischen Beißereien aus dem Weg zu gehen und wählte als geschmacklosen Wochenendverzehr Spaghetti aus der Dose. Die schwimmen in zu viel roter Soße und man kommt zwangsläufig zur Erkenntnis, dass es Parallelen zur unendlichen Geschichte mit dem Licht im Kühlschrank gibt. Wenn man mit einem Dosenöffner die Büchse schnell genug (und in einem Zug) aufbekommen würde, könnte man beobachten, dass sich die Billignudeln voller Leben kringeln und in alle Richtungen schwimmen. Sobald sich das Getier aber mit Sauerstoff verbindet, wird es augenblicklich zu toter Masse. Um endlich rauszubekommen, wie billige tote Masse schmeckt, muss ich wieder gesund werden.
Den ersten Schritt vollzog ich in Block 2 des Chemnitzer Stadions. Dort stand mir meine apothekendiensttuende Nachbarin im Weg und fragte: "Willst du was haben?" Aus ihrer Kommode mit Schlaufen förderte sie Tabletten und Zapfen zutage. Nur was eine Frau mit Grippemittel beim Fußball macht, möchte man sich fragen.
"Es kann immer mal was sein.", antwortete sie und ich musste beipflichten. Schnupfen kommt ohne Vorwarnung, wie ein Schlaganfall, wie eine Herzattacke, wie das 0:1 für die Gastmannschaft durch Bounoua nach 38 Minuten. Die Tablette spülte ich mit Rest- Cola, die mir Ex- Waldkirchener Lenin mit den Worten:
"Zu warm die Jauche, außerdem kann ich nicht mehr, mir ist noch von der Party gestern schlecht.", spendiert hatte.
Auf die Zäpfchen verzichtete ich. Die waren so groß, da hätte ich beide Hände zum Einführen gebraucht. Die Cola machte einen guten und kalten Eindruck, wenngleich mir meteorologisch einiges abging. Drei ältere Männer mit grauen Schläfen trugen vier Lederjacken mit zwanzig Aufnähern übereinander, daneben standen zwanzig Mann ohne was auf dem Oberleib. Man schwankte zwischen vier Lederjacken und sich alles vom Körper reißen. Da die Sonne schien und mehr leicht bekleidet waren, stand meine Entscheidung fest: es war warm, fast heiß. Ich hätte ja fragen können, jemanden der sich damit auskennt. Mal einfach durch den Block laufen und paar Leute anquatschen:
"Du- kannst du mir mal bitte sagen, wie viel Grad wir jetzt haben?" Aber ich traute mich nicht, denn der Partyblock machte seinem Namen alle Ehre und "Wolti" verglich nach dem 1:1 für den Club (Rolleder, 52.) die Torjubelphasendauer der Fans. Klarer Vorteil für den Gast, dort wurde mehr ausgelebt, was es auszuleben gab.  Überhaupt- "Wolti".
Als ich vor dem Spiel noch im Zeisigwald Trampolinspringen war (um einen adäquaten Vergleich herbeizuziehen, der Gehformen unter Fieber charakterisiert), rief mir eine Person mit BFC- Anstecknadel zu: "He, bist du der vom 'Gellert Echo'?"
Nach etlichen Satzwechseln zur Lage der Fanszenen in der Innovationswerkstatt Chemnitz und Umgebung konfrontierte mich der Gesprächspartner mit der Tatsache, dass er auch mal geschrieben hat.
"So kleine Beilagen für die 'FRÖSI'. Das hieß dann 'FRÖSI FÜR DIE FRAU'."
Urplötzlich stand ich "Wolti" Wolter gegenüber und wusste nicht wie mir geschah.
Der „Wolti", bekannt aus FAZ, Berliner Rundfunk und TRT?
Ja.
Das hat mir der FC St. Pauli eingebrockt, der Rückweg zur Nordkurve war abgeschnitten, die Eintrittskarte zum Gästeblock vom militant aussehenden Ordner eingerissen. Und so durfte ich Lob zu meiner Nr.5 einheimsen und Kritik, von einem Mann der dem Aussehen nach einen optimalen Schwiegersohn verkörpern würde:
"Über das Arschloch der Alten hättest du auch noch ein Emblem machen sollen."
(Seite: 61, "Gellert Szenario 5")
Von einem Autor, der mittlerweile sein erstes Buch über einen Verlag vertreibt und der schon eine Lesetour durch die Schweiz (im Winter!!) hinter sich hat, kann man sich das schon sagen lassen.
In mehreren Feststellmaßnahmen wurde festgestellt, dass Achim Streich der Verräter von der Ostseeküste ist, weil er zugunsten der Maggies dafür sorgte, dass Hansa später abstieg. Wie und warum er viel später als Zwickauer Trainer mal mit total zerschnittenem Gesicht zur Pressekonferenz erschien, ließ ich mal außen vor, dass hätte tiefer gehen können. Viel interessanter ist es da schon, dass der kurioserweise beim letzten Eintrag von mir erwähnte Sir Off nach Braunschweig zurückgezogen ist, dass Andreas Gläser richtig Kies mit seinen Büchern gemacht hat und das die Befies mal von okkulten Rentnern durch das Mommsenstadion gejagt worden sind.
TeBe- Regenschirme gegen Muskelberge!
Die fönbefreiten Ultras und Skinheads der Hamburger gewannen das Stimmungsduell nach dem unmittelbar folgenden Führungstor (nach Rolleders Ausgleich) endgültig, jede vermutete Angriffswelle der Chemnitzer wurde mit trotzigen Gesängen zurückgetrieben, wobei das "Come on your boys in brown!" am Besten wirkte.
Nach dem Abpfiff gab es dann noch Trikots für die Unbekleideten auf den Rängen von den 90- Minuten-Bekleideten. Die Party nahm zusätzliche Phonausmaße an, als zwei Trikots in vier Meter Höhe auf einem Stahlseil hängen blieben. Da ULTRA's für überhaupt etwas gut sein müssen, opferten sie ihre Schwenkfahnen und angelten die Wäsche von der Leine.
Die Trennung der Hamburger Reisegruppe von Einheimischen vollzog sich unspektakulär, da die drei Fanbusse in der Deeskalationszone standen. Weiter runter die Strasse verhielt es sich minimal anders. Eine Kleinbusladung Zonen- Paulianer bepöbelte harmlose Clubfans mit billigen Sprüchen und der gemischte Parkplatz wurde Austragungsort einer kleinen Boxerei, als frisurlose Trikotträger in Himmelblau auf Schaljagd gehen wollten, aber auf Widerstand stießen, der wiederum den Staturen nicht entsprechend harmlos ausfiel. So schafften es fünf Gastfeinde mit Rasierklingen unter den Armen einen großen Pulk Zwickauer und Zittauer Braunhemden in Schach zu halten.
Dennoch war alles ziemlich easy geblieben und der erwartete Mini- Block wegen Ostboykott blieb mit 700 Anhängern aus. Alle Dagewesenen Ost- und Westfans des Kultclubs dürften nicht nur wegen des Sieges zufrieden gewesen sein. „Wolti“ hatte ich dann irgendwann verloren und mit Zustimmung des Preisträgers zahlreicher unbekannter Orden und Pokale für Kulturschaffende wollte ich eigentlich eine Geschichte seiner Majestät hier darbieten, merke aber gerade dass mich Faulheit befallen hat. Deshalb nur der Ansatz einer veröffentlichten Schweinerei, getreu Hortkind's Motto auf meine Aussage 'Wen interessiert schon die Klobürste, die sich der Parteifunktionär eingeführt hat?':
"Uns! Wenn nicht das, was sollte uns überhaupt interessieren?"

 "Unsäglicher Schmutz" von Antichristian "Wolti" Wolter


Ich habe sexuelle Probleme, weil ich nie von meiner geliebten Mutter sexuell missbraucht worden war. In einem Anfall von Wahn habe ich sie dann getötet. So geriet ich in deutsche Gefangenschaft. Meine Verlobte bekam keine Besuchserlaubnis. Aber wir dachten aneinander, wenn wir uns harmloses Obst, Altarkerzen, Glühbirnen, eingeschaltete Dildos und angespitzte Stuhlbeine einklinkten. So groß war unsere Liebe. Eines Hofrundgangs fand ich ein Mauerblümchen. Es erinnerte mich an die Freundin. Ich entschloss mich, es mit auf mein Zimmer zu nehmen, um es in meine Harnröhre zu infiltrieren. So hatten wir Geschlechtsverkehr........

Momentan bekämpfen sich die zwei "galileo-tauglichen" Wunder in der Küche. Wenn die Spaghettiwürmer leben, werden sie jetzt im Kühlschrank zur Sau und schmeißen die Lampe ein, nachdem sie sich wie Copperfield aus der Dose befreit haben. Falls sie es nicht schaffen, bevor sie gefroren sind (Spaghettis sind wechselwarme Lebewesen), wird das Licht wieder angehen (oder doch noch an sein?), wenn ich die Tür aufmache.

Bilder zum Spiel















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