RB Leipzig - 1.FC Union Berlin zurück zur Spielauswahl

21.02.2016, RB Leipzig - 1.FC Union Berlin 3:0 und neues Zeitalter...

"Stell dir vor, die hat einen Mietvertrag unterschrieben."
"Hmmm."
"Und hat nur falsche Fotos von der Wohnung gesehen."
"Hmmm."
"Und hat trotzdem einfach so unterschrieben."
"Hmmm."
"Mal sehen, wo es sie hinverschlägt."
"Hmmm."
Freitagabend in einer proppenvollen Straßenbahn neben dem Ex-Zentralstadion und kurz vor der Rückfahrt zum Bahnhof.
Es riecht nach Alkohol und fast sehe ich wieder jene dederonbetuchten Frauen, die damals immer zwischen morschen Fensterrahmen hindurch in westdeutsche Kameras krakeelten "in was für Drecklöchern wir hier in Leipzig hausen müssen".
Bevor diese von hemdsärmligen Arbeiterunterarmen abgelöst werden, die sich auf kaputte Fenstersimse lehnen und zu einem Oberkörper mit Kopf und implementierten Augen gehören, die die Straße rauf und runter gucken.
Apropos Simse.
Ein untrügliches Zeichen für andere Zeiten: heute wird in Fußballstadien mit Smartphones die Bekanntenbagage mit Selfies benachrichtigt und mit Ipads herumgefilmt.
Während die Daheimgebliebenen unterdessen am PC- Bildschirm sitzen und ihre Wahrheiten auf Facebook lesen oder die Smartphonefilmer auf Smartphonefotos zählen, welche im ursprünglichen Sinne von Meinungsverschiedenheiten zwischen Fußballfans künden sollen.
Mein Rekord beim Spiel Chemnitz gegen Aue: vier Fäusteschüttler wurden von acht Smartphonefotografen abgelichtet.
Zurück nach Leipzig zum Spiel RB (Kommerz, mimimi!) gegen Union (Tradition, mimimi!).
Nur Standardboykott der Unioner: 15 Minuten Verweigerung, um einen großen Auftritt zu zelebrieren.
Halbwegs gelungen, aber weniger erwähnenswert wie der Auftritt einst in Plauen beim glorreich untergegangenen VFC, als der kleine Haufen Hauptstädter ein Filzstiftbanner "Union Fanclub HIDOLF ATLER" (Gellert Szenario#11 berichtete) an den Zaun knüpfte.
Dafür diesmal 4000mal Rot-Weiß in Leipzig- wieder ein untrügliches Zeichen für andere Zeiten.
Sportlich boten sie ihrem Anhang allerdings nur Magerkost.
Leipzig erdrückte den Gegner über 60 Minuten mit bedingungslosem Offensivfußball, der an diesem Abend zur frühen Entscheidung führte und unweigerlich in der ersten Liga enden wird.
Völlig egal und ungeachtet dessen, wie laut das Proletariat aus inzwischen renovierten Häusern mit schmucken Fenstern schreien mag.

Einen gepimpten Report über E-Commerce-Abteilungsausflüge (Begleitgesellschaft auf der Hinfahrt in der Bahn) wird es im Folgewerk "Bückware#7" geben.

Bilder:















OLDSCHOOL:



Mit hochgekrempelten Ärmeln geschnitten und hochgeladen: EIN SMARTPHONEVIDEO!



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