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„Treppe runter - Stimmung rauf“, schreiben die Berliner Poeten immer in ihren Voranzeigen zu Veranstaltungen. Und für meinen
ersten Besuch im Chemnitzer ATOMINO traf dies durchaus zu. Wie ein Präriehund stürzt man sich ins Loch und landet in einer rot
ausgeleuchteten Höhle, die als Bar bezeichnet wird und an diesem Abend ein schönes Ambiente zur Lesebühne „Kommandanten Stad’l“
bildete.
Die Leser klebten mit ihren Köpfen an der Decke, weil sie so erhöht saßen, dass sich ihnen ein Klasse- Ausblick bot...bis kurz
vor Veranstaltungsstart.
Denn urplötzlich war die Hütte proppenvoll und Männer mit speckigen Seitenscheiteln, großen Hornbrillen, oder langen fettigen
Haaren und kleinen Randlosbrillen, sowie Frauen mit pflegeleichten Glatthaarfrisuren sind meistens keine Nichtraucher. Es war
endlich mal schön naturale Menschen zu bewundern, die sich einen Teufel um überdimensional bedruckte Markenklamotten scheren
und die es auch nicht für nötig erachten für irgendwelche Musikcombos Werbung zu laufen. Graue Stoffhosen und
hellbraun/dunkelbraun karierte Baumwollpullunder verrichten auch ihren Dienst (und riechen am nächsten Tag genauso nach Nikotin,
wie jedes Haute Couture- Produkt unter selben Testbedingungen).
Aber wir waren ja nicht zur Ausstellung von Schiffer’s- Skelett für den Biologieunterricht gekommen, sondern wollten die
Kleinkünstler mit Hang zur Extrovertiertheit hören.
Lars Neuenfeld führte durch ein Potpourri aus Kurzgeschichten; „Gedichte, die wir nicht verstehen“, „Chemnitzer lesen
Schlechtes“ und „Weltliteratur, die nichts taugt“. Ausführende waren Thomas Trauf (dessen Geschichten präzise Lacher
hervorbrachten), Janusz Kocay (der sich als Maurer outete und bekennender Nicht- Abiturient ist) und nicht zuletzt der Mann an
den Reglern und im separaten erdnahen Kasten- Herr Kummer.
Als ich zwischen Nippen an der Cola und Gedankenversunkenherumsitzen baumelte (während Lars aus einem zu erratenden
Hemingway- Roman las), war mir, als hätte plötzlich jemand Bayrisches Fernsehen, Ausführung: Schlachthof- Talkshow
eingeschaltet:
„Ahhhhhh, jaaaaaaaaaa, Laaaaaaars, mal bitte stoppppp! Ich habe da was gehört in der Ecke und gehe da jetzt mal mit meinem
Mikro hin. Soooooo. Der junge Herr hier, der weiß doch was. Da halte ich doch mal voll rein hier, mit dem Mikro.“, einfach
Klasse, wie Herr Kummer zwischen Nachwuchsschriftstellersupport und oberflächlich- kritisch hinterfragenden
Talkshowfluidumerzeuger spagatierte.
Zur Beruhigung: der junge Mann erriet später aus den vorgelesenen Sequenzen, dass es sich um „Fiesta“ von Hemingway handelte
und gewann nicht eine, nicht zwei, sondern drei Flaschen Jever!
Dafür durfte er sich auch vom Lautsprecher anhören, dass er durstig aussieht.
Weiß nicht, ob das ein Kompliment war.
Knapp hundert Leute haben gelacht.
Und ich befürchte, dass solche Quize Zukunft haben werden, da jeder Tipp zwischen den Lesepassagen genug Spekulationseinwürfe
mit sich bringt. So auch der Hinweisschubser von Lars:
„Der Autor des Buches ist impotent und er arbeitet mit der Weitergabe der Impotenz an seinen Romanhelden dieses Leiden auf.“
Was aus der Ecke ein: „Hitler- Mein Kampf“ nach sich zog und wofür der Brüller ein Storck- Produkt als Trostpreis erntete.
Thomas und Nesthaken Janusz lasen dann noch Geschichten, die man mal grob zusammengefasst so umschreiben darf:
„Eine gummihandschuhgeiler Bursche findet in seiner Turnhalle des Vertrauens eine tote Putze, gerät unter Mordverdacht und
flieht danach auf den Mars, wo er von einem Urlauber (der im Alpha- Sector snowboarden will) entdeckt wird. Dort wird ihm mit
einem 2000 Seiten starken OTTO- Katalog ein Pferdekuss verpasst, der sich unverzüglich in einen blauen Fleck verwandelt.
Durch diese Verletzung gehandicapt, stellt er sich der Mars- Polizei, die ihn mit gemeinen Fragen bombardiert. Er hinterlässt
seine grünen Gummihandschuhe als Kaution und landet wieder auf dem dreckigen Planeten (Erde). Dort arbeitet er seitdem in einer
Selbsthilfegruppe dieses Schockerlebnis auf.
In der Beschäftigungstherapie tauscht er sich gern mit einem sprechenden Nagel aus.“
Pünktlich, als das Mikro und die dazugehörige Technik streikte, war der schöne Abend zu Ende und viele blieben noch, um ihre
Köpfe zu Achtziger- Jahre- Mucke zu schütteln.
....Der Körper der rothaarigen Frau lag auf dem Boden. Blut pumpte stoßweise aus ihrem Hals. Rote glitschige Blasen bildeten
sich auf dem grauen Teppichboden. Eine Gummimaske mit roten Haaren lag daneben. Blut lief aus ihr heraus. Dann erkannte der
Junge, dass es keine Gummimaske war.....
Es ist nicht auszuschließen, dass man morgen irgendeine Umleitung
(by the way)
fährt, die eigentlich keine ist. Man riecht den Braten nicht, weil man sinnvernebelt der zehn Minuten und siebenunddreißig
Sekunden langen Songversion von „A Forest“ lauscht (es zählt aber nur der Livemitschnitt 1985, Birmingham).
Der Titel ist besser als jede Droge, die Strasse war mal besser und dann kommt ein Stück Plane mit aufgezeichnetem
Mittelstreifen, die über Sperrholzleisten gespannt ist.
Und man bekommt es eben nicht mit und denkt so, während es scheppert und kracht, dass man doch eigentlich kein Ticket für die
Tiefgarage hat.
Zwölf Meter lang, zwei Meter und paar Zentimeter breit und der Länge nach winklig und trichterförmig abfallend- bis auf
einsachtzig Tiefe ist die Grubenfalle. Übrig bleiben zehn Zentimeter über dem Wagendach und zehn Zentimeter, wenn man die Tür
aufmachen will.
1,76m auf zwei Beinen stehen über dir und beginnen dich zuzuschaufeln, während du wieder und wieder mit der Tür gegen die
Erdwände schlägst, aber schon früh merkst, dass du da nicht rauskommst.
Du möchtest vor Panik rauchen, aber das würde deine Sauerstofflage nicht gerade verbessern. Nimmst du doch lieber den Riegel,
der zu achtzig Prozent aus Konservierungsstoffen besteht?
Der Konservator bewacht die Arche Kaufland.
An der Kasse blendet eine tschechische Mittdreissigerin mit einer Latexjacke die Frauen aus der keuschen Erzgebirgsregion.
Die natürlich gucken und weiter gucken, ob ihr Mann auch wegguckt. Er wird weggucken und ihr später aus der Billigkatalogkutte
helfen.
Mich beschäftigt anderes.
(Wie sollte es auch sonst sein, trug ich doch eine Ebay- Jacke für 5 Euro und eine von einer Punkerin! ausrangierte und mir
überlassene Hose).
Kurz nach der Startlinie öffnet sich ein Ramschdrahtgeflecht mit Ingredienzien für Billigschuhfetischisten meinem Blick. Der
üblen Laune einer Verkäuferin, die sonst mit Freihandmalerei nichts am Hut hat, entsprang der Filzstiftschriftzug:
„Frauen- Schnürstiefel nur 9,99“.
Wenn Männer sich nicht mehr an der Kasse nach Latexjacken umdrehen, wird der Slogan durch „auch für’s Bett geeignet“ ergänzt
werden.
Meine Chancen in dieser Beziehung Wohlbefinden zu erreichen, würde ich als relativ unwahrscheinlich einschätzen, oder besser
noch: geringer als die des Umleitungsfahrers aus dem Auto zu kommen und seiner Beerdigung zu entgehen.
Deshalb starte ich nicht den Aufruf, dass sich Frauen mit diesem Faible jetzt melden sollen, sonst liegt morgen eine
Frührentnerin mit Wattejacke und den besagten Schuhen vor mir.
Ich mag zwar paradoxe Sachen, aber...
Schlingensief (in GS 7 zur Ehre der Erwähnung gekommen) hat sich diesbezüglich wieder neu geäußert.
Nach einer Panikattacke
(Er sah auf dem Flughafen einen Mann mit Turban und Bart telefonieren und später in seine Maschine
einsteigen.)
überlegt er zur Angstbewältigung sich bei künftigen Flügen einen Turban aufzusetzen und einen Bart anzukleben.
Auch wenn Bin Laden mittlerweile als Frau verschleiert durch den Nahen Osten tourt. Weitere Projekte mussten nach
Größenwahnsinnvorwürfen geändert werden. Seine Verkleidung als Jude mit Kniefall vor der Freiheitsstatue blieb im Rahmen, da
er im letzten Moment dabei von gezielten Pistolenschüssen in die Luft absah.
Vor dem Lottogeschäft mit Reisebüro und Flakonregal rubbelten zahlreiche Erzgebirgler, um sich Geschenke für die Lieben leisten
zu können.
Früher rubbelten sie die Mauer weg.
Eigentlich wissen sie, daß es nichts zu gewinnen gibt, aber das Paradoxe in ihnen treibt sie immer wieder dazu.
Meine Chefin hat mir einen Warhol- Kalender für 2004 geschenkt, aber ich glaube noch immer nicht, dass ich ein Künstler werde.
Eher kommt der Umleitungsfahrer doch noch aus dem Auto; eher kniet eine junge Frau ohne Anziehzeug und mit Schnürstiefel vor
mir und will eindeutige Sachen machen.
(rubbeln)
Nach Verlassen der Arche werfe ich dem wiedergenesenen und bildzeitungslesenden Konservator einen Blick zu.
Dann steige ich ins Auto.
Titel Nr. 10 hat zehn Minuten und siebenunddreißig Sekunden Spieldauer und wurde zweifelsfrei 1985 bei einem Liveauftritt in
Birmingham mitgeschnitten.
Wo sich Anbieter und Nachfrager treffen entsteht ein Markt. Einer davon steht auf einer grünen Wiese.
Nein, keine Fußballarena oder Multifunktionshalle, sondern ein Tempel powered by Kaufland.
Diesmal wieder in Marienberg und ohne Konservator, der sich gerade einer Darmspülung unterzog.
Also kurz vor der Heinzebank zieht der Arm des Anbieters den Kunden von der Piste und schubst ihn aus dem Auto zum Gebet in die
Moschee.
Normalerweise bekommt man für die restlichen Kilometer nach Hause noch eine ADAC- Versicherung angedreht, aber heute hatte ein
filigraner Kostprobenverteiler Stellung bezogen.
Ich verkroch mich unter der Kutte eines vor mir schlendernden Bauern aus den Halfterhäusern, lediglich mein Einkaufswagen
spähte noch unter dem Mantelschoß hervor.
Der Kostprobenverteiler spießte ein weiteres Häppchen Käse auf ein fünf Zoll langes Messer. Sein von durchwachten Nächten
triefendes Aussehen und die Stellung des Messers in Richtung der vorbeihastenden Kunden weckte gleich gar keine Empörung mehr,
sondern flutete in ein Meer aus Angst.
Er war nicht südeuropäischer Abstammung und kein türkischer Florettfechter, der für das nächste Europacupspiel eines Istanbuler
Vereins trainierte.
Das muss gesagt werden, Freunde.
Ich entkam der Klinge und dem Rock des Bauern.
Der Programmablaufplan (PAP) nach DIN 66001 setzt Lösungsalternativen oder bedingte Verzweigungen voraus.
Die erste Lautsprecherdurchsage ereilte mich zwischen Backwaren und Branntwein:
„AB 432 bitte im Service melden.“
„Der Fahrer des Wagens mit dem Kennzeichen C-LH88 wird gebeten den Schal seines Lieblingsvereins von der Hutablage zu entfernen.
Er befindet sich im Parkbereich der Gästeanhänger.“
Hinter mir rülpste ein Grauhaardackel mit dreckiger Trainingsjacke, ganz kurz eingewaschenen Trainingshosen, weiß- grauen
Strümpfen und Slippern mit implementierter Goldkordel am Schleifchen, anstatt Grundknoten mit aufgesetzter Schleife.
Ich war so erschrocken, dass ich mir gar nicht mehr getraute den Bestand an Joghurtbechern im Kühlregal zu minimieren.
„Wir haben die besten Preise. Heute besonders zu empfehlen: Makkaroni aus Hartweizengrieß für nur 29 Cent.“
„Das Trikot aus der abgelaufenen Saison vom Mittelstürmer Meier, der nun für den Konkurrenten spielt, gibt es zum
Schnäppchenpreis von 60 Euro am Stadioneingang, wo auch gleich noch die Fünfjahreskarten für die Liga ihrer Wahl vorbestellt
werden können.“
Ausgangs der Zielgerade und nach dem Verrichten des lästigen Zahlungsvorganges,
(man könnte Skonto einführen für die, wo am schnellsten durch sind und die die "Zwischendenregalenschwätzer", die gerade mal
wieder ein Klassentreffen abhalten, oder die "umfangreich- und- übers- Wochenende- hinaus- Einkäufer " nicht blockieren.
Nicht wer fünf Minuten wartet, wenn nicht alle Kassen besetzt sind, bekommt 3 Euro; sondern wer in vierzig Sekunden durch
die Gänge und Schluchten gesprintet ist und schweratmend seinen Einkauf aufs Band gewuchtet, bezahlt und die Ware wieder in
den Wagen gewuchtet hat, sollte was bekommen)
also ausgangs der Zielgerade erfahre ich wieder, dass es in diesem kombinierten Reisebüro, Flakonregal und Lottoladen einen
Gewinn über 70000,00 € gab. Ein großes Schild gibt diesen ungeheuerlichen Geschäftsvorgang der Öffentlichkeit preis. Das nenne
ich Marketing!
Man freut sich mit dem Glücklichen und tippt auch drei Reihen.
„AB 432 an W652.“
„Auf Bahnsteig 3 fährt der D972- fahrplanmäßige Ankunftszeit 10:27 Uhr- ein, oder hat voraussichtlich 15 Minuten Verspätung.
Selbstmörder können sich bedenkenlos eine weitere letzte Zigarette anzünden.“
Alles verstaut, ein Blick zum Käsestecher am Haupteingang 1, ich steuere nach Nassi Shneidermann DIN 66261 oder PAP DIN 66001
die Tür zum Haupteingang 2 an (beide aus entgegenkommender Richtung, wie in diesem Fall, als Hauptausgänge 1 und 2 zu betrachten)
und mit einem letzten:
„Ich wiederhole AB 432 an W652.“
„Die Gleise werden gereinigt von der BlitzBlank GmbH, der Service in ihrer Nähe. BlitzBlank- immer pünktlich, immer zuverlässig,
immer sauber. BlitzBlank- wenn ihnen ihre Reinheit am Herzen liegt.“
bin ich dann endgültig wieder auf der Strasse, wo sich neue Einkaufswagenführer mit mehr oder minder erwartungsfrohen Blicken
dem Portal nähern.
PS: Ich freue mich auf Weihnachten zwischen Anbieter und Nachfrager. Jingles anstatt Lautsprecherdurchsagen- wenn AB 432 Urlaub
hat; leuchtende Kinderaugen zwischen überquellenden Einkaufswagen und zwischendrin ein Unerschrockener, der eigentlich nur den
wiederholt aufgetretenen Gewinn von 70000,00 € abholen will.
Meine Lieblingslautsprecherdurchsage kommt aus dem Topf von Anstoss 3, wo der Stadionsprecher etwas von einer 20jährigen und
einsachtzig großen Blondine nuschelt, die "auf den Präsidenten wartet".
Das Strafgericht am Reformationstag.
Auf RTL im Nachmittagsprogramm.
Hurra Feiertag!
Hurra- wir gucken Unterhaltungsfernsehen im Meister Whopper- Format!
Also gucken wäre zuviel gesagt. Mit dem Rücken zum Gerät blinzelt man in die andere Richtung und lässt sich von eingeschworenen
Furien bedröhnen.
Es war eine Bratwurstverkäuferin, eine ökologische Familie und ein Straftatbestand, der sich mit seiner abscheulichen und brutal
menschenverachtenden Vorgehensweise der Täterin in mein weichgeklopptes Gehirn bohrte und alte Wunden wieder aufriss.
Ich sag nur: Bahnhof Flöha.
Zum Tathergang: Ökomutti wohnt seit acht Monaten auf einem Bauerngut mit Ökovati und Ökokind. Nach acht 8 Monaten lecker
Hirsebrei, Brennnesselsuppe, selbstgebackenem Maisbrot, Kohlrouladen ohne Rouladen und Mehlwurmsuppe ohne Würmer geht die
Ökomutti wegen Schlafstörungen nachts spazieren und kommt im Ort B. an der Imbissbude vorbei. Dort dringt der Geruch von Altöl
und Altbratfett in ihre Nase.
Spontan geht ihr das Getue ihres zu Hause blähenden Herrn mit der Bombenleescherfrisur auf die Nerven und sie entfernt beherzt
die Scheibe der Bude.
Danach haut sie 10 Würstchen in die Pfanne, damit sie was verboten warmes und fleischhaltiges in den Bauch bekommt (was Frauen
generell mögen, glaube ich) und verzehrt nebenher noch eine Flasche Cola.
Dann taucht die Besitzerin auf, sieht das Malheur und stellt die Mampfende zur Rede, welche wiederum zu Tode erschreckt zum
Fleischermesser greift und sie in den Arm sticht.
Folge des ganzen Theaters: sechshundert Euro Kosten für die Scheibe und 25 Euro für verzehrtes Inventar. Ab 26 Euro wäre die
Sünderin in den Knast gegangen, so kommt sie mit 7 Monaten auf Bewährung davon.
Natürlich sind das Schauspieler gewesen, natürlich ist das alles inszeniert für’s Fernsehen aufbereitet worden. Solche Dinger
gab es aber früher in echt.
Ende der Achtziger war wieder mal beizeiten „Pumpe“ im Flöhaer Blues ’n Rock Tempel „Thälmann Club“ an der Dresdner Strasse.
‚Um Zwölfe nachts und noch so ’nen Durscht!’, sagten sich Pospich und Bruder Pospich und irrten durch die Kreisstadt mit den
hochgeklappten Bürgersteigen. Und wenn man durch Flöha irrt, landet man zwangsläufig am monumentalen Bahnhofsgebäude, wo zwar
auch nichts los war, in dem sich aber neben zwei Restaurants (eins komplett nur mit Stehplätzen) auch zwei Kioske befanden.
In einem Kiosk gab es die besten Bowus aller Zeiten, im anderen zwei Tische und fünf Kästen Bier.
Die Gebrüder hatten aber keine Lust noch Wasser für die Würste zu kochen, also zog es sie in den Kiosk mit den Bierkästen.
Die Schlüssel hatten sie verloren oder nie gehabt, also musste in dem Fall die große Scheibe (durch die man von der
Bahnhofshalle immer schon sehen konnte, wer seinen Arbeitsfrust runterspülte) dran glauben. Nun könnte man meinen die beiden
wären mit paar Flaschen getürmt- aber vielleicht war es gerade das Ambiente der kalten und glatten Sprelacart- Tische, welches
sie magisch anzog, oder aber die kleinen Weihnachtskränzchen mit Kerzen auf dem Tisch.
Sie ließen sich nieder, zündeten eine Kerze an und machten zwei Flaschen auf.
Irgendwann in dieser Nacht kam dann noch der Abschnittsbevollmächtigte, nachdem sie wahrscheinlich jemand von der Stasi oder
vom KGB entdeckte hatte, wie sie so saßen und tranken.
Der ABV konnte nicht verhindern, dass sie vor der Festnahme ihren Tisch abwischten und den Ascher leerten.
Sie wurden gemein zu nützlicher Arbeit verurteilt.
Im Jahre 2015 wird in die Kantine der Chipfabrik eingebrochen werden. Erst versuchen die Täter mit Tapeziernägeln Thesen zur
Völkerwanderung an die Scheibe zur Essensausgabe zu nageln. Als sie merken, dass das Milchglas nachgibt, nutzen sie die
Gelegenheit und entscheiden aus dem Bauch heraus mal nach dem rechten in der Vorratskammer zu sehen, wo sie Schokoriegel finden,
mit denen sie sich voll schlagen.
Dabei werden sie von der Überwachungskamera gefilmt und auf Festplatte festgehalten.
Bei der Verhandlung gestehen aufgrund der erdrückenden Beweislage Borschtsch und Tolstoi ihre Tat.
Das Geständnis erfolgt nicht akzentfrei.
Für die drei Sätze wurde die Hauptverhandlung um ein halbes Jahr verlängert.
Manche Schöffen waren schon verstorben.
Die Täter trugen Doppelpässe, waren in erster Linie aber Ukrainer.
Die Lügnerei grassiert in einem fort.
Aber es ist Besserung in Sicht.
Heute sah ich vor dem Kaufland in Marienberg eine transportablen Verpflegungspunkt, näher bezeichnet als offener LKW mit
Bratwurst und Kartoffelsalatausschank.
Der Mahlzeitvertreter trug einen vertrauenswürdigen weißen Kittel, machte ein vertrauenswürdiges Gesicht unter einer weißen
Haube und konnte sich als Träger eines vertrauenserweckenden Bartes bezeichnen.
Naddel ist keine ehrliche Haut mehr- seit diese Woche bekannt wurde, dass sie in ihrem Buch „Ungelogen“ gelogen hatte.
Dunkelhäutige Frauen sind dennoch liebreizend, weil sie Gärtner in der Küche oral befriedigen. Das sie so etwas unkeusches
praktizierte, behauptet der Ex- Manager des Vollweibs mit falschen Haaren.
Die Fußballspieler des HSV werben demnächst nackt auf Kalendern, um neue Sponsoren zu gewinnen. Nach ihrem letzten WM- Titel
interessierte sich keiner für sie, während die Frauen der Nationalmannschaft einen umjubelten Sieg am Dnepr feierten.
PUR- Sänger Engler wollte sich von der 95 Jährigen Martha aus dem Vogtland (die alle mit einer Schaufel von ihrem
Maschendrahtzaun aus bedroht) eine Handentspannung erschleichen. Das Vorhaben scheiterte, weil sie seinen Lustknecht
mangels Größe nicht fand.
Bohlen war mit einem Chinesen im All, um die Flexibilität von weiblichen Gummipuppen in der Schwerelosigkeit zu testen.
Um seine Rechtschaffenheit zu unterstreichen, hatte der Bratwurstmann zwei hellfarbene Plakate an seinen Wagen gepinnt.
Auf einem stand „Bratwurst mit Konservierungsstoffe“, auf dem anderen „Kartoffelsalat___Konservierungsstoffe“.
Wenn man zu ehrlich ist, lügt man- mag er sich gesagt haben. Zweimal Konservierungsstoffe ist wie minus und minus und ergibt
plus, also hochwertig gesund.
Oder aber abschreckend, weil zweimal plus Darmkrebs verursacht.
Der Kunde wählt.
Lass’ die Wurst weg, nimm’ nur den Salat und frage nicht. So eine ehrliche Haut bringt man nicht durch unzüchtige Fragen in
Verlegenheit. Derlei offener Geschäftssinn in dieser verlogenen Welt muss belohnt werden.
Zu Weihnachten sollte eine Gulaschkanone am Markt stehen.
Neben einem Schild, auf dem vor dem Genuss von menschlichen Stuhl gewarnt wird.
Und heißem Pfefferminztee mit Urin gestreckt.
Ich denke dies ist die Geschäftsidee schlechthin.
Zumindest bis Bohlen einen neuen Markt erschlossen hat.
Um mich weder der Hehlerei, noch der Stehlerei von literarischem Gedankengut schuldig zu machen, lasse ich poetische
Ausscheidungen von einem elektronischen Gedichtgenerator auswerfen.
Hier nun der Erfolg vierer Wörter, aus denen die künstliche Intelligenz folgendes für die Nachwelt formulierte:
Am Fuße des Sunhills befindet sich eine enorm kleine Lokalität in der sich täglich Managertypen und Emporkömmlinge refreshen.
Der Kneiper, ein stattlicher Einssechziger mit langen dünnen Spülfingern, wäscht gerade wieder die Tools seiner Bar aus,
um dann mit geübtem Griff, flinken Handtuch und durchtriebenen Blick die Module regalfertig zu machen.
Abends um 8 rum tauchen die ersten Laptopfaschisten und Hilfsprokuristen auf und sortieren sich in Zeilenform am schmalspaltigen
Tresen ein.
Entity Error Müller (beruflich als Spamdeleter tätig) bestellt mit einem Laserpointer ein Bier, indem er den roten Punkt auf
der, an der Wand hängenden, Trinkkarte tanzen lässt. Tupel Current (der wieder zu den unmöglichsten Preisen eingekauft hat und
dessen Kostenstelle vor Positivzahlen überzuquellen scheint) hat einen attributig- bösen Husten, der ihn dauernd zwingt seine
Hand neben dem Hocker zu schütteln, um den blutigen Auswurf loszuwerden.
Kneipenowner Array "Default" Meyer blickt mit kritischer Miene zu Herrn Current und empfiehlt:
„Vielleicht eine Tasse guten südamerikanischen Oligopol- Tee, Tupel?“
„Ja, den habe ich mir heute verdient“, entgegnet der Angesprochene, ohne gleich eine Prozesskette auslösen zu wollen und
erweitert die Bestellung um: „Eine Schachtel filterlose „Veto“ und ein Blättchen Zündholzer.“
Meyer (der ins Handelsregister eingetragene Kaufmann) öffnet die gewienerte Vitrine und holt die Schachtel und Hölzer aus dem
unteren Fach. Sein Materialgemeinkostensatz wird sich mit einer Nachbestellung beim Distributor „Rauch und Kraut OHG“ erhöhen
und er hofft, dass Error Müller nicht laufend seinen, am Haken neben der Küchentür hängenden, Primärschlüssel fordern wird,
weil dies gleichbedeutend mit dem Gang an die Pinkelschüssel ist und entweder bei Benutzen der Spülung erhöhte Betriebskosten
verursacht oder beim Verweigern der Betätigung eine Bestellung des Reinigungsmittels (besonders hartnäckig gegen Urinstein!)
„Clearing“ auslöst, da sich der Mindestbestand des Putzmittels auf gleicher Höhe zum Meldebestand befindet.
Eine Belastung der Aktivseite der Bilanz, also Umlaufvermögen- Unterpunkt Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe wäre damit nicht zu
verhindern. Die degressive Abschreibung der Pissbecken und Klosteine wirft nicht das ab, was sich Array Meyer erhofft hatte.
Er fährt sich mit dem Kamm durch den Bürstenhaarschnitt und beobachtet die Wasserverdunstung über dem mit Wechselstrom
betriebenen Teekocher.
„Vielleicht paar konvertible Anleihenkekse gefällig, so zum Tee?!“, fragt er Current, der abwinkt und auf sein kognitiv
dissonantes Magengeschwür verweist, welches sich täglich neu repeatet und nun nicht mehr auf der untersten Schicht zu arbeiten
scheint. Sein Körper „funktioniert“ nicht im Token- Ring- Verfahren, was ihm garantiert, dass er keinen Komplettausfall seiner
berufsgenossenschaftlich überwachten Organe haben wird.
Error Müller hat inzwischen sein Glas Bier geleert und gönnt sich eine Slimline Koks von einem Flatglas welches er sich
horizontal vor die Nase hält. Seine Sichtwiederholfrequenz wird sich in den nächsten Augenblicken beträchtlich ändern.
Natürlich ist dies dem Owner ein Dorn im Auge, er hat die Bar schließlich geshared und kann sich keinen Ärger mit dem Debugger
leisten, der hier fast auf Tastendruck sein Unwesen treibt und auch schon Leute bei der Polente (Abteilung: Command Com)
angeschwärzt haben soll. Aber die sind alle wieder auf freiem Fuß, sofern sie die 3000 Pixel Kaution aufbringen konnten.
Mein Dummy- Modul rief mich eben an und meinte doch tatsächlich, dass ich mich dem kritischen Weg im Netzplan nähere.
Ich gebe nach, werfe mir eine Jacke über und bewege meine Benutzeroberfläche aus dem Lokal, in dem sich mal wieder alles im
abgesicherten Modus befindet.
Und auf den restlichen Seiten noch mehr so ein Zeugs. Jeder der sich selbst mal an Geschichten versucht hat, weiß wo da der
Hammer hängt. Auch ein Grund, warum King in einigen Romanen fatale Fehler unterlaufen sind. Geschichten die er dreißig Jahre
vorher begann (die große Turm Saga), sind so vielschichtig und in verschiedenen Welten angesiedelt, dass einem angst und
bange werden kann. Da aber die Turm- Saga auf verschiedenen Zeitebenen spielt, kann es durchaus sein, dass man sich
interpreterisch beruhigende Puzzles bauen kann und wenn ein Toter plötzlich 500 Seiten oder drei Bücher später wieder da ist,
dann ist es durchaus möglich, dass man sich einer Rückblende des Autors ausgesetzt sieht (sehen will), oder dass es eine
weitere der vielen Welten rund um den Turm ist. Wer mit den Romanhelden über 300 Seiten wandern will, muss sich auch auf
überraschende Wendungen gefasst machen.
('Wir liefen gen Westen zum Ozean....als wir die See erreicht hatten, gingen wir nach Norden...und blickten nach links auf
das Gebirge...")
Sicher gibt es auch dafür Gründe.
Wer mehr Bock hat, Verknüpfungen und Interpretationen und Mutmaßungen zu lesen
("Sicher werden wir im nächsten Teil/Buch mehr erfahren.", tröstet sich der Fan an gemeinen Böcken, während man schon
stutzig wird, weil es Ankündigungen gab, wonach z.B. der vierte Teil "Glas" oder der dritte Teil "Schwarz" überarbeitet vom
Meister neu erscheint.)
kann sich hierhin verirren: Complete Guide
Wenn der KiBu- Verlag noch existiert (Twain's Sammlung war von 1980) und King auflegen möchte: Ich glaube nicht das der
'Scharlachrote König' mit 'Cujo' verwandt ist!
Oder doch?
In Zeiten von StarSearch sei mir ein kurzer Eintrag zu meinen Stars gestattet, die meines Wissens in meiner näheren Umgebung
nicht ganz unbekannt sind.
Wer wird morgen über Daniel K., Snap oder Atomic Kitten reden, wem werden in zwanzig Jahren Begriffe wie "Featuring Doppel MC
Blabla" und ähnlicher Kauderwelsch ein Begriff sein?
Ich hoffe mir nicht.
Immer wieder schön, schön explosiv und schaurig schön begeistert mich die schockierende "Bloodflowers"-LP von The Cure.
Einfach mal die CD reingeschoben, Autofenster auf und mit wohltemperierter Lautstärke durch die Landschaft gefahren....was
gibt es schöneres?
Da im Internet jeder seinen Senf abgeben kann, war ich mal einen Tag lang (naja- so knapp fünf Stunden) unterwegs, um mir
Meinungen, Rezensionen, Kritiken und Blödsinn zu geben, der sich um die Band, um "Bloodflowers" und alles drumherum die letzten
Jahre angesammelt hat.
Und es taten sich Abgründe auf und es gab schockierende Erkenntnisse seit meinem letzten und wohl einzigen Livebesuch dieser
großartigen Band 1995 in Roskilde (mit 100.000 anderen Besuchern).
Neben alten Weisheiten wie: "The Cure haben sich eine eigene Nische geschaffen und können nirgendwo eingeordnet werden."
stürzte ich mich zuerst auf Fakten.
Das 13. Cure- Album "Bloodflowers" erschien im Jahr 2000 und bildet das Ende einer Trilogie (Pornography 1989, Disintegration
1989, Bloodflowers 2000).
Disintegration (Auflösung) wurde als bestes Album gewählt und frei 1989 als Ende der Band interpretiert (in Anlehnung an den
Albumnamen wurde dies befürchtet). Allen Chartfreunden und Gelegenheitshörern dürften die Hitsingles "Lullaby" und "Lovesong"
ein Begriff sein, während die Fans sich besonders über "Fascination Street" und "Disintegration" freuten. Nach Disintegration
erschien noch ein experimentelles Blödsinnswerk und eine rockige Scheibe namens "Wish".
Zurück zur Trilogie.
Disintegration das beste, Pornography das düsterste und Bloodflowers das lebensmüdeste Album- so charakterisierte die
Fachpresse das Schaffen von Robert Smith und seiner neubesetzten Band.
Eine mittelprächtige Kommerzkatastrophe wurde "Bloodflowers" für das Label Politur ähem Polydur- weil sich einfach kein Titel
so ohne weiteres als Hitsingle auskoppeln ließ. Einfach zu konzeptionell war die Scheibe gemastert (Hurra!!). Einzig
charttauglich und überlegenswert fand man "Maybe someday".
Um den Label kein zusätzliches Pfund Sterling zu gönnen, schob "The Cure" noch ein "Best of- Album" nach, bevor der Kontrakt
mit Polydur auslief (die hätten dies sowieso nach dem Kontrakt gemacht).
Voriges Jahr durften sich die Besucher des Berliner Tempodrom über ein Doppelkonzert an zwei aufeinanderfolgenden Tagen freuen.
The Cure machten Trilogy DVD- reif. Mit einer exakten Zeitreise und in regulärer Folge aller Titel wurden die Songs der LP's
"Pornography", "Disintegration" und "Bloodflowers" runtergespielt und weil das Ganze Robert wieder mal unheimlichen Spass
machte, wollte er unversehens die "17 Seconds"- LP anhängen, beließ es aber dann nicht ganz dabei und so wurden es "nur"
223 Minuten Konzerterlebnis. Viele Besucher hatten übrigens Karten für beide Abende und demzufolge Lust auf sieben Stunden
"The Cure".
Beim Grünhainichener Ausflug nach Roskilde durften wir damals zweieinviertel Stunden genießen, der längste Act des ganzen
Festivals (R.E.M. spielte mit 49 Minuten das Gegenteil).
Finanziell geht es der Band auch nicht schlecht- wem wundert's bei über 27 Millionen verkauften Platten und Konzerten, die
eigentlich immer ausverkauft sind, egal ob die Gruppe Bock hat ein Clubkonzert vor 200 oder ein "normales" Konzert vor 50000
zu geben. Dennoch wird Herr Smith nicht müde zu betonen, dass er eigentlich auch im Tausch existieren könnte- er macht Musik
für jemanden und dieser müsste für ihn schreiben, dass er was zu lesen hat.
Vielleicht denken auch zahlreiche Coverbands so, die sich ausnahmslos nach Albentiteln benannt haben ("17 Seconds",
"Bloodflowers", Disintegration", "Head on the door"...).
Eine empfehlenswerte Band aus diesem Genre (die aber ausnahmslos eigene Titel produziert und sich dabei an den facettenreichen
Sound der Vorbilder hält) ist "Whispers in the shadow" aus Österreich, die vor zwei Jahren in einem Zschopauer Jugendclub
begeisterten und deren Album "November" durchaus als anspruchsvoll bezeichnet werden kann und einen festen Platz in meinem
CD- Regal und - Player hat.
Der mittlerweile 43jährige Herr Smith arbeitet momentan an verschiedenen Projekten und leiht anderen Bands seine Stimme.
Die hatte er im letzten Jahr wieder gut geölt, als er zur Fussball- WM Freunde und Bandmitglieder in seinen Keller eingeladen
hatte und alle Spiele im Fernsehen verfolgte (wenn sie nicht gerade ihren Rausch ausschliefen). Besonders stramm ging es bei
den Spielen der englischen Nationalmannschaft (und vereinzelt bei irischer Beteiligung) zu- leider konnte ich nicht erfahren,
wie laut er bei Seaman's Patzer nach Ronaldinhos Bogenlampe gejault hat.
Abschließen möchte ich diesen kleinen Musikexkurs mit der Erkenntnis eines "Metaler's". Bei diesem fielen laut eigenen
Wortlaut 1989 zwei Mauern: die Berliner und die der Vorurteile. Seine Schwester hatte ihm mit den Worten:
"Nun lass' mal deine Bedenken zu Friedhofsgängern und Gruftis beiseite und höre dir das an."
die "Disintegration" geschenkt. Seit dem ist er hoffnungslos verloren.
Ich hoffe er findet genauso wenig den Weg zurück wie ich.
Meine Lieblingstitel aus den letzten 25 Jahren Bandgeschichte:
Watching me fall - Bloodflowers - Disintegration - A Forest (Ergänzung vom 21.12.03: Live in Birmingham 1985) -
Pornography - Fascination Street - From the edge of the deep green sea - If only tonight we could sleep - 10.15 Saturday night -
Cut - The Walk - The Kiss - A strange day - The same deep water as you - One hundred years - Cold -.........
Er fragte mich, ob diese Tätigkeit nichts für mich sei, den ganzen Tag im Freien, ob mir, wenn ich nicht Sonne, Wind und Wetter
ausgesetzt sein wollte, diese Tätigkeit vielleicht liege, selbst tagsüber im Dunkeln und nur mit einer Taschenlampe hinter
der letzten Reihe, ob dann diese Tätigkeit, wobei die Tätigkeit im Dunkeln mit Taschenlampe betreffend keineswegs von einem
Nachlassen des Augenlichts, sondern nur von einem kurzen Blinzeln beim Herauskommen die Rede sein könne, ganz zu schweigen
davon, dass zwischen- durch das Licht anging, ob dann diese Tätigkeit in Frage komme, nichts als sitzen, dasselbe wie jetzt,
und zusätzlich darauf sehen, dass keiner etwas berührte und wenn einer etwas berührte, mahnen beim erstenmal, warnen beim
zweitenmal, verweisen beim drittenmal mit dem Finger in Richtung Ausgang und wenn der dann noch immer nicht gehen wollte:
Hilfe holen, wobei das Hilfeholen wie das Mahnen, Warnen und Verweisen nur der Form halber von mir verlangt würde, denn
Ehrfurcht, Scheu ja Schaudern angesichts solcher Schönheit halte die Leute ganz von selbst zurück, ob mir, wenn ich Menschen
nicht gewachsen sei, wenn ich mich schämte, so öffentlich zu sitzen mit den Händen im Schoß, diese Tätigkeit vielleicht liege,
ich hätte nur mit Tieren, die den Vorteil hatten, dass sie mir nichts taten, zu tun, mit toten Tieren, ein Nachteil, das sage
er ganz offen, doch wenn ich mich daran gewöhnen und womöglich doch noch weiterbilden würde, könnte ich es bis zum Assistenten
mit lebendigen bringen und, wer weiß, den wichtigsten Augenblicken des menschlichen Heilwesens weder als Beteiligter, noch als
gänzlich Unbeteiligter beiwohnen, ob ich mich vor dieser Tätigkeit vielleicht auch ekle, ich müsse da nur ausstreichen, was
nicht mehr in Frage kam und könnte mit der Zeit, wenn ich bei der Stange bliebe, selbst zusammenstellen, was in Frage kam,
ob dann diese Tätigkeit, bei der Tätigkeit seien Verwechslungen dessen was in Frage kam und was nicht in Frage kam, fast
ausgeschlossen, denn das, was weiterhin in Frage käme, wäre ganz im Gegensatz zu dem was nicht mehr in Frage käme,
wahrscheinlich mit einem Kreuz, einem Kringel, einem Kreis oder einem dicken unterstreichenden, womöglich roten Strich so
ins Auge stechend gekennzeichnet, dass sich, wenn nicht ich, so zumindest meine Hand mit dem Stift sträuben würde,
durchzustreichen, ob dann diese Tätigkeit nichts für mich sei, die den Vorteil habe, dass ich nicht erst dahinterkommen müsse,
denn diese Tätigkeit, dummerweise sei sie ohne jede Aufstiegsmöglichkeit, diese Tätigkeit, die ein Kind zur Not auch könnte,
hätte selbst ich bereits heraus, weil ich sie, ohne mir etwas dabei zu denken, oft genug für mich täte, ich solle mich nicht
aufs Leugnen verlegen, er selber sei Zeuge, ich müsse sie nur ausschließlich, nur nacheinander, nur den Tag lang tun und außer
einer Pause mittags, wo ich etwas zu mir nehmen könne, pausenlos, nur etwas rascher als bisher und nicht für mich, sondern für
andere eben, und er sei bereit, um mir zu beweisen, dass er sich nicht zu fein dazu sei, diese Tätigkeit aus freien Stücken
außer für sich, hier in Zukunft auch für mich zu tun, und zwar umsonst.
Dunkel erinnere ich mich an eine Rezi zum "Gellert Szenario 4", als mich das Offenbacher Fanzine "ERWIN" der Produktion von
unendlich langen Sätzen bezichtigte. Ich denke hier sind neue Maßstäbe angebracht und neue Formen der Satzrätsel wurden zutage
gefördert.
Was soll der, von seinem Vater einer Berufsberatung bzw. Stellenangebotsannahme unterzogene, Held des Buches für den Gelderwerb
tun? Er, der den ganzen Tag sitzt oder liegt, vor sich hinstarrt oder Fußnägel, Fingernägel und alles lose Körpergewächs
abschneidet, kürzt oder, im Falle von Hornhaut, schabt?
Paar Seiten später wird ihm der Beruf als linke Hand eines Vervielfältigerers (Kopieraushilfe), die dann eben eigentlich
sowieso in der Hosentasche ruht, schmackhaft gemacht.
Die Länge der Sätze verhält sich kongruent zur Dauer des Werbens der Tätigkeitsaufnahme des Sohnes durch den Vater.
Knapp 300 Besucher haben letzte Woche mein Titelfoto begutachtet, leider sind konstruktive Vorschläge zur Stellung des
Fotografen beim Auslösen nicht eingegangen. Es war aber auch ziemlich schwer den Standort zu bestimmen. Deshalb ist es diese
Woche leichter und deshalb wiederum gibt es nichts zu gewinnen.
Mit der Nummer 9 des "DSWAIN" hat sich Kollege Haxel aller Ansicht nach aus der Fanzineszene verabschiedet, "um dem Nachwuchs
den Vortritt zu lassen". Ob dieser Hansa- Nachwuchs (denn der dürfte gemeint sein) an die Qualität des lesenswerten Fanzines
aus Rostock anknüpfen kann, darf bezweifelt werden, es sei denn es gibt gleich mehrere Doppelgängerdoubles von Pfütze
(der mit "Watt war ick aufgeregt", diversen Trinkeinlagen und Frauenbaggereien eine Aktie an der "9" hatte),
Haxel und Gisela (nicht die Elsner).
Besonders die leckeren Leeds- Berichte werden mir (vorerst?) fehlen.
Wenigstens für eine Todesannonce im "Übersteiger" wird es reichen und dann gibt es ja vielleicht auch einen DSWAIN- Zombie.
Bis dahin und überhaupt haben die Ropiraten wie echte Fischer ihr Netz im Netz ausgeworfen (siehe Links).
Gisela Elsner.
Die Schöne hat mich weitere 40 schwere Seiten in ihren Bann gezogen und nach wie vor hat sich nichts geändert: für diese
vierzig Seiten hat sie maximal 45 Sätze gebraucht.
Dafür 293 Kommas.
Dennoch fehlt mir ein echter Konzeptdurchblick. Während bei "Die Zähmung- Chronik einer Ehe" (oder war es doch "Das Windei?)
eine forsch fortschreitende Handlung
(der dynamisch- erfolgreiche Schriftsteller Giggenbacher, die untertane Frau---zum Schluss die Erfolgsautorin Giggenbacher und
der nachts nicht schlafen könnende Ehemann, weil er nicht weiß, ob seine Frau vom Liebhaber einen Jungen oder ein Mädchen
bekommt und er sich folglich nicht entschließen kann, ob er ein hellblaues oder rosanes Lätzchen stricken soll)
tobt, ist es hier eine Aneinanderreihung von unglaublichen und extrem verzerrten Situationen. Unglaubliche Menschen, die sich
evolutionär unter Tiere stellen, um den Bauern unterwürfig genug zu sein
(zum Schluss werden die Viecher verkauft, weil die im Stall hockenden, lebenden und brüllenden Mägde und Burschen die Viehherde
zur Verzweiflung trieben)
und ein Held der weniger eine Rolle spielt, als seine Ernährer.
Diese Ernährer, der Held und der Bauleiter
(Der sich so vor seiner Familie ekelte, dass er sie mit einer Latte aus dem Haus trieb, weil er keinen mehr berühren konnte,
nachdem sich seine angetrunkene Frau mit gespreizten Beinen und unter dem Podex platzierten Kissen, damit nichts wieder
rausläuft, anbiederisch angeboten hatte.)
rücken über 10 Seiten Möbel und dies wird als Highlight ausführlichst beschrieben:
Nach dem Verrücken der schwerwiegendsten Möbelstücke, wurde dem Schieben, wegen der Schonung des Fußbodens, zeitweilig das
Heben vorgezogen.
Mit einem Handanlegen war da nichts getan.
Ich musste wohl oder übel mitheben, mehr noch, ich musste sogar flink und gleichzeitig mit dem Ausruf: Hau ruck bei der Hand
sein, damit nicht das Hauptgewicht oder die vierte Kante auf mir zu lasten kam.
Doch nicht genug, dass ich heben, ziehen und hin und wieder schieben musste, selbst in den Pausen, da die anderen nichts taten,
als die Sachlage zu beurteilen, gaben mir meine Ernährer zusätzlich zu tun. Sie verlangten, dass ich nicht allein, was ich,
sondern was sie ziehend, schiebend, hebend umgestoßen hatten, wieder aufstellte, dass ich nicht allein, was ich, sondern was
sie hatten fallen lassen, wieder aufhob, dass ich wenn ich im Wege stand, gefälligst selbst beiseite rückte und mich nicht
beiseite rücken ließ.
Also stellte, also hob ich selbst jene Sachen auf, die sie, sobald für mich nichts mehr zu tun war, mit herausfordernden
Blicken in meine Richtung umstießen oder von sich warfen, also rückte ich beiseite, wenn sie mir beweisen
wollten, dass ich, wo immer ich auch stand, im Wege stand, indem sie direkt auf mich zusteuerten, obwohl rechts von mir,
links von mir, hinter mir und vor mir mehr Platz war, als ich einnahm, indem sie sogar wie verabredet aus entgegengesetzten
Richtungen auf mich zusteuerten, wenn sie meinetwegen eigens einen Umweg machen mussten.
Ich tat, was sie verlangten, dass heißt ich trat hauptsächlich beiseite, wich nach rechts aus, wich nach links aus und
überließ ihnen so den jeweils von mir eingenommenen Platz. Ehe ich jedoch den Absatz, im Versuch, das Zimmer zu verlassen,
auf die Schwelle setzen konnte, wurde ich zurückgerufen.
Mit der Zeit, mit der zunehmenden Erschöpfung griff eine schonungslose Rohheit um sich, nicht den Sachen gegenüber, sondern
den sie handhabenden Personen. Anfangs, als noch mit Rücksicht und planvoll geschoben, gehoben und gezogen wurde, machte man
um einen Kratzer auf der Haut Aufhebens wie um einen Kratzer auf dem Holz. Da hieß es nicht mit wegwerfenden Handbewegungen:
das heilt von selbst. Da wurden Verbände angelegt, da wurde einem Leichtverletzten ein Sessel untergeschoben und mehrere, sich
auf seine Schultern pressende Hände, hinderten ihn beim Versuch, sich zu erheben. Später, als alle den Überblick über die
geplante Anordnung der Möbelstücke verloren hatten, als selbst Sachen von ihren endgültigen Plätzen versehentlich oder aus
einem blinden Betätigungsdrang um weite Strecken verrückt wurden, als alle aufgelöst bis zur Verwilderung herumtaumelten, als
mal der, mal jener durch einen ebenso grundlosen wie ununterdrückbaren Lachanfall den Fortgang des Verrückens störte,
Möbelstücke mitten auf der Strecke stehenließ oder vor der Tür in Augenblicken, da dringend ein Hammer geholt werden musste,
eine Zange, ein Stemmeisen, was weiß ich, später also wurden eingeklemmte Hände, wenn drei ohne Vorwarnung losließen, weil sie
nicht mehr wollten, weil sie nicht mehr konnten, weil die Stelle erreicht war, wo das Stück zu stehen kommen sollte, links
liegen gelassen.
Dazu sei angemerkt: es handelt sich um vier Personen und ein 30 Quadratmeter großes Wohnzimmer.
Mehr ist manchmal weniger.
Ich bleibe weiter am Ball und wenn sich noch etwas derartiges ereignen sollte, wird der Leser dieser Page natürlich informiert
werden.
Willkommen im Gewinnerbereich.
Sie haben die Wechselbattle gewonnen.
Ich habe für euch paar frische Farben auf die Titelseite gebracht. Ein Bild der Woche, sozusagen.
Wer mir bis Sonntag, 15. Juni, 22:00 Uhr per Mail den Standort des Fotografen mitteilen kann, gewinnt sechs Hefte der "8" und
drei Hefte der "9". Wer es nicht rauskriegt, sollte die Hefte kaufen.
Irgendwie so funktioniert doch Marktwirtschaft.
Einer gewinnt, der Rest zahlt.
Bei mir ist es umgekehrt.
Zumindest hat mich niemand öffentlich kritisiert.
Es ist mir nichts zu Ohren gekommen.
Ich habe keine Rasierklingen und Wäscheseile im Haus. Das Fenster welches mir einen Blick auf das Haus meines erfolgreichen
Nachbarn ermöglicht, wurde nicht für Arbeitsamtkunden konzipiert.
Von der Höhe her.
Bis in wenigen Wochen sollte eine Projektdokumentation auf dem Tisch liegen.
"Migration und Implementierung von Programmen zur Verbesserung betrieblicher Abläufe inklusive Kosten- Nutzen Analyse auf der
Basis eines Pflichtenheftes."
Manche Themen lassen aber überhaupt keinen Spielraum zu. Wenn ich die Tür öffne und in das Raum- Zeit- Kontinuum sehe, frage
ich mich, was ich die letzten 19 Monate gemacht habe. Es hat bedenklich wenig mit Implementierung, Datenbankanbindung,
Buchführung und Pflichtenheften zu tun. Wie weit war es von Haltestelle Staatsbürgerkunde bis "betriebliches Rechnungswesen und
Kontrolle"?
Einmal umsteigen bitte!
Am Gleis 3 ist eine Imbissbude. Dort gönne ich mir 36 Pommes von McGain, dazu Ketchup der Firma "Ketchup".
Und lausche Betrunkenen, die über Despoten der jüngeren Geschichte streiten.
Mein Zug fährt ein.
Mir fällt was ein:
"Wer wagt es sich der Dampflok in den Weg zu stellen? Es sind die Pflänzchen zwischen den Schwellen."
So ähnlich oder so war ein Zitat von Kästner.
"Es kommt so oder so, es macht traurig oder froh" ist ein Schlagertext.
Wegwerfrasierer sind unpraktisch.
Die Implementierung des Sommers in das Jahreswetter hat Folgen, weil dem Architekten des von mir bewohnten Altbaugebäudes der
Einsatz von Dämmmaterialien fremd und nicht in der Kosten- Nutzen- Analyse enthalten war.Die Nase muss sich ja nicht abends
bei 40 Grad auf den nächsten Tag konzentrieren.
Vielleicht war er ein Despot.
Oder Lokführer.
Beide entscheiden über Menschenleben oder über die Qualität des -s.
Ich schließe die Tür zum Raum- Zeit- Kontinuum.
Mir war so, als ob es zog.
Na? Männer?
Den Tag gut rumgebracht? Noch am Leben?
Ja!?- Ich weiß.
Eigentlich habe ich mehr Kiddies mit Bierkästen in Handwägen gesehen. Manche hatten ihre Freundinnen dabei, welche wiederum
obenrum leichter begleitet waren, so dass sich so manche Igelschnauze beinahe ans Licht traute.
Nebenbei bemerkt bin ich Auto gefahren, trotz der Hitze mit geschlossenen Fenstern, weil mich die Geräuschkulisse aus Knarren,
Quietschen, Stöhnen und Seufzen aus dem Achsbereich dermaßen beunruhigte, dass ich mein Vorhaben schon früh über den Haufen
werfen wollte. Jedes Jahr zum Männertag parke ich in einer Waldbucht und beobachte Dreibeiner.
Und analysiere die Chance auf ein konsequenzenfreies Tötungsgdelikt: Die Fahrt in einen Pulk betrunkener Menschen, die vor
Gericht dann in meine Fahrtrichtung gestolpert, gefallen und gekippt wären.
Es wurde wärmer und wärmer und eine fehlende Klimaanlage, sowie die Geduld auf den passenden Augenblick zu warten, ließen das
Vorhaben scheitern.
Raus aus dem Auto, rein in die Sonne. Bräunen ohne Gnade und Schuldbewusstsein.
Am besten macht man das mit Literatur und dies wiederum mit einem frisch gekauften Taschenbuch von Gisela Elsner.
Gisela Elsner fuhr in ihren letzten Lebenstagen auch gern Auto.
Am liebsten Taxi.
Am liebsten bestellte sie sich eins, um die 200m zum nächsten Supermarkt zu überbrücken.
Sicher hat sie dort Schnaps und Zigaretten gekauft, bevor sie sich an den Schreibtisch setzte und dem Bürgertum die Maske vom
Gesicht riss.
Unter meinen Fittichen befindet sich derzeit "Der Nachwuchs", sicher nicht das beste Werk der Göttin, allein Sätze über mehrere
Seiten mit willkürlicher Kommastellung und damit Sinnentfremdung machen mir sehr zu schaffen. Meine bisherigen Lieblingsstellen
möchte ich euch hier nahe bringen:
"Ich wechselte, sagte er, zu jener Zeit ständig die Lokale und die Zimmer, falls man das Lokale nennen kann, wo ich aß, wenn
ich besser wohnte, und das Zimmer, wo ich wohnte, wenn ich besser aß. Doch nicht immer, sagte er, wenn ich schlechter wohnen
musste, weil ich besser essen musste, konnte ich auch besser essen. Ob ich wisse, sagte er, wie er größere Anschaffungen hat
verkraften können.
Größere Anschaffungen hat er nur verkraften können, indem er- in meinem ausgemergelten Zustand, sagte er- weder besser aß noch
wohnte, wobei man seine Art des schlechten Wohnens besser hausen hätte nennen sollen, indem er manchmal schlechter als er
wohnte, wenn er ohnehin schon schlechter wohnte, aß, indem er hin und wieder überhaupt nicht aß. Er sagte: Insgeheim, weil ich
sonst, weil ein Mensch, der auf sich hält, nicht hungert, überdies als Hungerleider in Verruf gekommen wäre.
Zwar aß er nie so häufig nicht, dass man es schon hungern hätte nennen können. Auch hauste er nie solcherart, dass man es schon
unterschlüpfen hätte nennen können. Nie ist er obdachlos gewesen. Nie hat er wo angeklopft und um ein kostenloses Bett gebeten.
Nie hat er es zum Ganzundgarherunterkommen kommen lassen. Ich blieb Untermieter, sagte er. Doch wenn er hin und wieder nicht
gegessen habe, und wenn die Essgerüche und die Essgeräusche aus den Nebenzimmern hereingedrungen seien, das Schmatzen, das
Aufstoßen, das Stöhnen jener Untermieter, jener heißhungrigen, unbeherrschten, hastigen Esser, die wie er, schlechter wohnten,
damit sie besser essen konnten, habe er den Raum verlassen und sich gefragt, ob er unter einem Baum auf einer Bank nicht besser
aufgehoben sei."
Warum mir dies gefallen hat, lasse ich in diesem Zusammenhang mal außen vor.
"Ich hätte diesen Tisch, falls ich ihn nicht gebraucht hätte, ich brauchte ihn dringend, denn ich hatte nur diesen einen Tisch,
das heißt ich hatte ihn gehabt, aber einmal angenommen, ich hätte den Tisch nicht gebraucht, so hätte ich ihn unter ein Bett
schieben können. Die Platte hätte nämlich mit einem Handgriff gesenkt werden können, so tief, dass ich, dass du, dass wir alle
uns nach dem Essen auf Sessel, Schemel, Kissen daran hätten setzen können, und ohne aufzustehen und ohne uns aufzurichten, ja
ohne die Arme zu heben nach Gläsern, Karten, Kaffeetassen hätten greifen können. Tiefer sogar ließ sich die Tischplatte senken,
nicht so tief, das ist wahr, dass ich, dass du, dass wir hier alle über den Tisch hätten hinweggehen können, wie über einen
Fußbodenbelag, aber beinahe so tief. Die Platte hätte, mit einem Handgriff wohlgemerkt, erhöht werden können, so hoch, dass
ich, dass du, dass wir hier stehend hätten Gabelbissen zu uns nehmen können, ohne uns zu bücken, höher sogar, nicht so hoch,
das ist wahr, dass ich, dass du, dass wir hier alle aufrecht unter diesen Tisch hätten hindurchgehen können wie durch eine Tür,
wenn du dich jedoch ein wenig gebückt hättest und wenn ich den Kopf ein wenig gesenkt hätte, hätten wir unter diesem Tisch
hindurchgehen können, mühelos."
Von diesem Kaliber habe ich knapp einhundert Seiten treu durchgehalten und werde noch einhundert Seiten meine Treue beweisen
können. Immerhin ist es das vierte Buch von Gisela, welches ich, im Sinne von lesen, in meinen Händen halte.
"Die Zähmung" ist mein persönlicher Favorit, aber "Die Riesenwerge", die GE 1964 ein Julius-Campe- Stipendium einbrachten,
stehen noch aus. Für selbiges Werk erhielt sie in selbigem Jahr auch den Prix Formentor.
In diesem Zusammenhang und weil wir gerade dabei sind: Was gibt es neues vom GS?
Eine erstes Grobnotizfragment von Heike aus Berlin, die die mit F...... nichts anfangen kann (ich glaube jetzt haben
tatsächlich welche die Punkte hinter dem F gezählt), ist im Erzgebirge eingetroffen. Einen Bericht zum Dynamo Haudrauf- Spiel
wird es am Sonntag geben, inklusive netter Fotos- so hoffe ich.
Ja und die 10 steht auf der Stelle, weil die 77 auch so abwartend ist, siehe Kritiken.
Der körnige Frischkäse aus dem NETTO sieht aus wie unter aller Sau.
Riecht wie unter aller Sau, sieht aus wie schon gegessen (und gut vorgekaut).
Riecht wie parfümierte Babykacke.
Der körnige Frischkäse aus dem NETTO hat sich auf die Praktikumsbemmen von morgen verirrt. Tröstlich anzumerken bleibt, dass
dann paar Tage frei vor der Tür sitzen und das mein Abschlussbesuch (diese Saison) eines Fußballspieles am Sonntag vor der
Haustür liegt.
Gleich sendet das ZDF eine 37- Grad Reportage über Lottogewinner. Eigentlich müsste jemand wie ich, dieses Wesen, welches
Kunststücke wie 30 Wochen Fußballtotospielen ohne Gewinn fertig bringt, jetzt umschalten, aber als Bürohengst habe ich
Sitzfleisch.
Bin heimatverbunden und stuhlverwachsen.
Auszüge aus dem nächsten Heft werden momentan auf einem Hobbyautorenpage veröffentlicht, begutachtet und beurteilt. Erste
Reaktion- "Ich habe köstlich gelacht."
Köstlich- wird mit Sicherheit meine Mittagspause morgen nicht.
Wenn es hart auf hart kommt, befreit sich der körnige Käse aus der Brotdose.
Das würde mich freuen.
Jedes Jahr nach dem Hexenfeuer öffnet das Arbeitsamt seine Gefängnistore und lässt 150 schlecht frisierte oder kurzgeschorene
Menschen für paar Stunden zum Freigang in ein verschlafenes Erzgebirgsdorf.
Nein, nicht zur Schnitz- und Drechsel- ABM sondern zum kultivierten Herumlungern im Freundeskreis. Keine Gewerkschaft hatte
gerufen, kein Kanzler hatte gesprochen, keine Demonstration zur Erhaltung der Null- Stunden- Woche stattgefunden und trotzdem
wurden Klischees bedient. Zwar nicht zum ersten Mai, aber zum Zusammenleben zwischen dreibeinigen Herrschern und zweibeinigen
Königinnen.
Frauen hüten die Kinder, Männer trinken und bedienen Grillstände. Der Mann brät das gejagte Großwild, was in dem Falle kurze
Spirellis waren, um die Nahrungsaufnahme abzusichern. Die Frau sorgt dafür, daß Kinder am Flußufer Staudämme bauen und Steine
ins Wasser schmeißen.
Als Blacky's, zum Kühlen ins Wasser versenkte, Bierflasche sich in einem unbeobachteten Moment klammheimlich in einen Stein
verwandeln wollte, wurde für Kinder Maulkorb- und Leinenzwang gefordert.
Inzwischen hatten die Aufforstarbeiten in der Nähe, na gut- nein es war eine Punkband, ihre Fortsetzung gefunden.
Manche Hunde bellen schöner.
Aber nicht so schön, wie die Frau an Blackys Seite aussah.
Mit dem Erreichen und Überschreiten des vorläufigen Diskussionshöhepunktes um die Zukunft einer, ungenannt sein wollenden,
Chemnitzer Eishockeymannschaft nahte der betrunkenste Rastamitbürger, übersah Dutzende fahnenschwenkende Menetekel, verharrte
kurz wie ein Bodenturner nach drei Flick Flacks und dem Verklingen des Schlußakkords der Begleitmusik, um seine Standfestigkeit
auf dem steinigen Flußboden zu untermauern.
Dann stürzte er, wie ein Skispringer vom Schanzentisch, vornüber auf die glatten Felsen und wäre m.E. ertrunken, wenn die
Wassertiefe an dieser Stelle zwanzig Zentimeter überschritten hätte.
Wusstet ihr schon das die Flöha weiter oben im Gebirge in der Talsperre Rauschenbach auf einer Länge von 2,5 Kilometer
angestaut wird und das die Staumauer bis zu 46 Meter hoch und 346 Meter lang ist? 15,2 Millionen Kubikmeter passen in die
Talsperre Rauschenbach, die als Erholungsgebiet genutzt wird.
Die zwei dazugehörigen trockenen Frauen des nassen Rastamannes legten seine feuchten Kleidungstücher in die Sonne, das
dazugehörige Kleinkind bekam Brei aus einem Blechnapf. Vati holte ein neues Bier und lachte. Die zwei verbliebenen Vorderzähne
zeigten klar und deutlich, daß nicht jeder Sturz im Wasser enden muß.
Später, als die Forstarbeiter Pause machten, kreuzten noch weitere und lange nicht gesehene Leute meinen Weg.
Einer sieht jetzt aus wie Lemmi von Motörhead auf Bulimie.
In der Nähe von Rauschenbach wurde Prof. Wilhelm Walth geboren (1826-1913). Er ist der Schöpfer des berühmten Dresdner
Fürstenzuges. Diese Sehenswürdigkeit von Dresden wurde während der Jahre 1872 bis 1878 von ihm geschaffen.
Auf 24000 Meißner Porzellankacheln ist die Geschichte des Hauses Wettin auf 957 qm Fläche in einem 101 Meter langen Wandbild
als Reiterzug in der Auguststraße dargestellt.
Am späten Nachmittag schlossen sich hinter mir wieder die Tore des Gefängnisses und ich zog mich mit einem Buch in meine Zelle
zurück (viele Konzertbesucher hätten nicht mehr lesen können).
Die mich nun bewegende Frage war:
"An was ist 'Travelling Jack' in der Region gestorben, wenn er, als einer der wenigen ohne Twinner, das schwarze Hotel
Agnicourt in der Nähe von Point Venuti betreten und den Talisman- die Achse aller möglichen Welten- herausholen kann?"
Bis auf Seite 575 von Straub und King's Monumetalwerk "Der Talisman" bin ich gekommen und nun sitze ich da und kann solche
Fragen nicht beantworten, Fragen, die sich jenseits von steineschmeißenden Kindern und Demonstranten bewegen.
(Anmerkung: Die ausführliche Geschichte mit dem Betreten mehrerer Welten ist im Heft 10, Rubrik "Wäret ihr besser zu Hause
geblieben", nachzulesen.)
Don’t look back....last week?
Wieder eine Woche ‘rum, Zeit für paar Gedanken, oder aber ein schlichtes Update in Zeilenform.
Schwerpunkt? Fußball.
Punkt und Entschuldigung an eventuell zukünftige Gellert Szenario- Mitarbeiterin Heike „The Irrwicht“,
der schon beim Klang des Wortes F...... schlecht wird. Deshalb sagen wir ab jetzt Ultras oder Vorturner auf dem Zaun,
Möchte- gern- Italos, Lonsdaleumbroalphapitbullkonsumenten.
Im Zuge der Kampagne „Rettet die deutsche Wirtschaft“ habe ich meinen T- Online Tarif auf Surftime 60 umgestellt und damit
mehr Zeit Recherchen anzustellen.
Erste Beobachtungen: Mutterland des Rauches- Italien
Ligen: Serie A bis 2. Kreisklasse
Aussehen der Geschöpfe: wilder Haarwuchs bis auf Lazio, Sonnenbrillen, teilweise maskiert
Altersdurchschnitt der vorn am Zaun Stehenden: 26,8 Jahre
Ausstattung: je tiefer die Liga, desto mehr Fahnen pro Nase
Betrachtungsfaktor: interessant
Dann zum TV- Beweis: Man nehme Celtic „ohne Ultras“ Glasgow, die mittels Masse UND Klasse das Daimler- Stadion in Grund und
Boden sangen. Bezeichnenderweise der Kameraschwenk- grün- weiße Ringelmonster mit wildem Haarwuchs (remember Gärti aus Flöha),
gestandene Männer, die kinderreiche Familien versorgen müssen kontra Söhnetypen mit Lonsdalejacken, die sich auf dem Zaun
herumtreiben und mehr mit dem Gleichgewichthalten am Hut haben, als ihre jungen wilden Kicker zu bewundern (die mit Meira und
„Uns Meissner“) sicher bessere Karten gehabt hätten.
Mit wem sich hier der Fanrentner vom Dorf mehr identifizieren kann, brauche ich nicht erläutern, zumal sich 300 Schotten auf
der Rückfahrt in Mainz einfanden um den FC St. Pauli zu unterstützen. Beachtlich!
Und die Fragen nach Hamburg: Wie habt ihr das logistisch auf die Tüte bekommen? Wo haben die Schotten geschlafen und was außer
Bier gefrühstückt?
Enklaven- TV auch auf SAT1 in ran. Ein proppenvolles Gästeviereck in Gladbach und dann der Augenarzttest:
Wo wackelt was im Rechteck?
Ganz unten am Zaun. Richtig. Mir san mir.
GS 7 berichtete vom Spielchen Dynamo gegen Union. Vati war im Gästeblock und 10 Ultras wollten Stimmung erzeugen, wurden aber
ignoriert und weggebrüllt. Wahrscheinlich sagen deshalb heute noch vor Ort (Wuhlheide) gewesene Millerntorfans: „Mann sind die
Unioner laut.“
Einer der letzten Vereine der eine Grundstimmung am Start hat, die eines Anheizers nicht bedarf.
Oliver Pocher war auch Anheizer- bei Ilona Christen. Aber der hat mittlerweile einen unerschwinglichen Marktwert für Fans,
die mit der Stimmung in ihrem Block unzufrieden sind.
Aber ganz ohne die Enthusiasten geht es auch nicht. Was wären die hässlichen Frankfurter, die bösen Dresdner, oder die wenigen
Zwickauer ohne ihre Ultras?
Was wäre das Playoff- Finale der tschechischen Eishockeyliga ohne Chomutov?
Die Realität.
Wieder 3 Spiele in 5 Tagen und ein 0:3 nach Spielen gegen Dukla Jihlava und schon war alles vorbei. Nur 2350 Zuschauer im
einzigen und letzten Heimspiel der laufenden Saison sind auch nicht berauschend.
Jihlava hat jetzt das zweifelhafte Vergnügen gegen die Übermannschaft aus Kladno (90 Punkte! in der Saison, Halbfinale auch
mit 3:0 Spielen) um den Titel zu spielen, der zur Relegation gegen den Letzten der Extraliga berechtigt und den Aufstieg
ermöglichen kann.
Zum Abschluss noch das Ergebnis meiner Jungs: 6:7 gegen den EC Mühlau, mit einem reaktivierten Russen im Lumberjacks Team,
der noch nicht das Vergnügen hatte mich auszuspielen, weil ich wegen chronischen Rückenleidens in der Rehaphase bin.
Und die Zweite des CRSC (CRSC 1b) wollte mal wieder gewinnen, setzte ein Match gegen die Kuhschnappler Hechte mit Star
Steve Jenkner an und legte nach dem ersten Drittel (7:0) einen Schongang ein, was sich in einem enttäuschenden 14:1
widerspiegelt.
wärmer und ich brauche nicht mehr frieren. Der Schimmelpilz, den meine Wohnung als Untermieter akzeptiert hat, fühlt sich auch
besser.
Heute war ich morgens auf und einkaufen. Auf der Rückfahrt Gleichmäßigkeitsfahrt oder Schumi- Paradox zwischen Ortsausgang
Leubsdorf- Höhe Jugendclub bis Ortseingang Borstendorf.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 km/h wollte ich ein drive-and-hear-music Parallelogramm erzeugen.
Ausgangspunkt: der erste Klang von "Full Metal Jackoff" (Artistartisten Jello Biafra with D.O.A.),
Startlinie: ehemaliges Open Air Gelände Leubsdorf.
Geplanter Endpunkt: (nach Durchfahrt der Schweinebuchtsenke mit Gartenfreakpfadabbiege) war Hausteins Konsum nach dem Rathaus.
Gesamtlänge: ca. 2,84 km
Problemanalyse: der gewählte Song ist (wie schon auf dieser Newsseite erwähnt) exakt 13 Minuten und 56 Sekunden lang
Hindernisse: vorerst kein Gegenverkehr
Nach drei Minuten sah ich schon beinahe das Zielareal und immer noch kein LKW in Sicht für den man anhalten könnte. Nach 4
Minuten Überfahrt der Ziellinie.
Eigensinnige Änderung: Verlängerung der Strecke
Neues Ziel: Bahnschranke Bahnhof Grünhainichen- Borstendorf
Hindernisse: zwei Rentner mit Federboa am Jagdhut schütteln den Kopf, als ich auf vier Rädern vorbeischleiche
Problemanalyse und Bewältigung: Ich schreie aus dem Fenster.
"Wall Street or Crack Dealer Avenue!"- getreu dem Songtext.
Damit müssen die sich nun auseinandersetzen.
Nächstes Ziel zu früh erreicht.
Neue Vorgabe: eine Runde für die Fans durch den Ort.
Vorgabe erfüllt.
Nach 13:56 min. Erreichen des heimischen Holzschuppens.
Zündschlüssel rumgedreht.
Player aus.
Update 08/2020: Das befahrene Musikstück als Liveperformance in voller Länge:
Man nehme einen verschneiten Samstag und einen LIDL- Markt in Zschopau. Dazu einen Geldtransporter der Firma ***, am
Innenspiegel hängt ein FSV Zwickau- Wimpel. Von vorn gesehen sitzen zwei uniformierte Boys dahinter. Dann kommt ein Hyundai
des Weges, der dringendst Einschweissschnitten und einen Tetra Pack Appelsaft kaufen will.
Der wiederum hat die aktuellen Hefte im Auto.
Er läuft am Geldtransporter vorbei, will schon den Einkaufswagen aus der Schneewehe zerren und sieht den Zwickau- Wimpel.
Was passiert nun?
a) dem Hyundai- Fahrer fällt der Einkaufschip in den Schnee
b) der Geldtransporter wird von Deutschrussen aus dem angrenzenden Ghetto überfallen, die beiden Mitarbeiter der Firma ***
werden erschossen und der Schnee färbt sich rot
c) der Hyundaifahrer kombiniert fix. FSV Zwickau- Wimpel, das aktuelle Heft mit Red Kaos- Choreo vorn drauf, Verkaufsoffensive
starten!
Richtig ist: Antwort C!
Geldtransporterfahrer hinter kugelsicherem Fenster:
“Mmmmmmm.........Tür.........Sicherheit.........mmmmmm.......verriegelt.“
Tür geht dann doch auf, Fahrer hüpft raus. Ich nehme beide Hände aus den Hosentaschen, um nicht erschossen zu werden oder
Misstrauen zu erwecken. Verkaufsoffensive:
„Zwickau- Fans....blablabla....Fanzine.....müsst’ ihr haben....“
„Sorry, klingt zwar blöd bei einem Geldtransporter, aber ich habe kein Privatgeld dabei.“
Fahrer will wieder einsteigen. Ich bitte um eine Sekunde, hechte zum Hyundai, hole ein Heft raus, zeige es ihm, er schlägt
es auf, sieht Pics, schüttelt ungläubig den Kopf, wendet sich durch das Sicherheitsglas an seinen Kollegen.
„Das hast du noch nicht gesehen, ich glaube ich spinne.“
Der wiederum versteht kein Wort. Fenster gehen nicht zu öffnen, Türen sind von innen und außen verriegelt.
Lange Rede kurzer Sinn: nach zehn Minuten Zeichengebung durch die dicken Scheibchen, versteht der zweite Mann das Begehren,
findet das Handgelenktäschchen vom Fahrer inklusive Portemonnaie, ich habe 2,00 € in der Hand und eine Bemerkung im Ohr:
„Mach Dir ’nen Bunten, ich glaub’s nicht, so was Verrücktes....“
Als ich den Appelsaft und das Brot im Auto verstaut habe, sehen ich die zwei Typen mit grinsenden Gesichtern im Auto sitzen
und irgendwo drinrum blättern.
Ich hoffe die Geldkutsche hat die Hauptfracht noch an den Bestimmungsort gebracht.
Weiter zum Samstag. Vertragsverhandlungen sind entgegen allen Befürchtungen etwas positiver geworden. Für das GS 10 wurde ein
Millionendeal perfekt gemacht und von einem Berliner Schreiberling (ehemals in Chemnitz wohnend, vielleicht das der Grund?)
eine Story eingekauft.
Ich bin happy.
Geheimniskrämer, Geheimniskrämer!!
Keine Angst, die Australian Open sind vorbei, dafür gab es in Oederan neben der Sporthalle mal eine Spritzeisbahn, wo heute
ein Tennisplatz von Schnee begraben ruht.
Deshalb hatte ich meine kreditfinanzierten Schlittschuhe im Kofferraum des Gefährts, aber auf den Kufen lässt sich schlecht
returnieren und so landete ich in der Sporthalle, wo Hallenfussball feilgeboten wurde. Grünhainichen gegen Marbach zur Halbzeit
0:2, die Schiris sind wie zu güldenen Knabenzeiten meiner fußballerischen Schaffensperiode nicht größer als 1,60 m, die
Frisuren bei den Jüngeren waren formiert und manche Ältere hatten einen Kopfschmuck, wie 40 Jahre Deutsche- Reichsbahn-
Zugbegleitpersonalmützen- tragen- müssen.
Ulf schießt mit dem Verebben der Last- Minute- Hymne „Brother Louie“ das 3:2 für Grünhainichen, was der Meilenstein für den
Turniererfolg war.
"Ich kann's beschwören, Omi, beim Eigenleben eines Stückchens Schwarzwälder Kirsch, hier war doch gestern noch eine kleine Story."
"Ist gut mein Kind, ich glaub' dir. Lass es uns doch mal bei den Leseproben probieren.."
Hulla, hubb!
Schlimme Sachen sind passiert und deshalb noch ein Eintrag in dieser Woche. Efstathios K. aus Euskirchen beantwortete die
Zusendung des aktuellen Heftes mit der größten Spende in der vierjährigen „Gellert Szenario“- Geschichte.
Eine Revanche steht also aus und sehr zur Freude der vier Buchinteressenten: nun endlich werde ich die restlichen fünf
Exemplare, die noch in der Druckerei schlummern, frei kaufen!
Weiterhin gab es Reaktionen aus dem Ostblock auf den Eishockeybericht. Ein vor Ort (und im Gästemob gewesener) Slovan- Fan aus
Teplice (!) zeigte sich dermaßen begeistert, dass ich ihm den ganzen Bericht noch mal als E- Mail zusenden „musste“. Zukünftige
Presseprodukte in tschechisch wird es aber nicht geben.
Ein Jahr und fünf Monate nach dem ersten Gehversuch mit einer Homepage auch den Inklusivwebspace von T- Online auszunutzen, ist
es vollbracht!
10000 Zugriffe.
Ursprünglich als Commercial Site gedacht, folgte einer kurzen Ernüchterung (nach sechs Monaten die erste Bestellung m.H. der
Pageinfo) der einsetzende Kampfeswille, daß ganze zu einem Kurzbericht/Tagebuch/Spielbericht-Infocenter umzuwandeln, ohne Leute
mit Newsletter nerven zu wollen.
Mit der Veröffentlichung von einigermaßen regelmäßigen Schreibupdates folgte auch ein Anstieg der Zugriffszahlen. Bis zu 10000
eben....und dann meldet sich die Nase nicht einmal, obwohl der Counter auf der Startseite schon aus farblicher Sicht nicht zu
übersehen ist. Somit entging dem Jubiläumsklicker ein kostenloses Literaturpaket.
Nun zu aktuellen Sachen. Das Heft, das ich per pedes austrug, ist bezahlt, mit den, für die Nr.10 verwertbaren, Kritiken sieht
es mau aus.
Mal Gedanken machen, liebe Dorfbevölkerung.
Nichtsdestotrotz noch ein persönliches Statement zu Pfützes Kritik.
Selbstbeweihräucherung ist nicht meine Sache, deshalb kritisiere ich das aktuelle Heft nachträglich.
Als bei SAT 1 am Brandenburger Tor die Sektkorken knallten und das neue Jahr angefeiert wurde, saß ich in meiner Rumpelkammer
und las die „9“ mit fast ungetrübtem Blick. Nach Abzug von Schnellentschluss bis zur Nr.10 weiterzumachen und Minusverkaufszahlen
der „8“, inbegriffen einsetzende Lustlosigkeit, finde ich die textlichen Sachen nicht unbedingt eine Bombe (wie Hanni sagen
würde), dafür sind die Pics mit Untertitel annähernd Granaten (nach dem was ich in den letzen Wochen aus dem ganzen
Bundesgebiet als Tauschsachen so bekam, fast schon legendäre).
Einzig und allein die Literaturrezi genießt meine volle Selbstzufriedenheit. Diese Rubrik ist meine persönlicher Favorit.
Aber man kann halt den eigenen Schreibscheiß nachträglich kaum noch ohne Brechreiz ertragen, gelle Axel?!
Wachsam beäuge ich außerdem, wenn denn nun die nächsten GS- Plagiate auftauchen, ohne Copyrechte geltend machen zu wollen.
Immerhin sind ab Ausgabe 5 immer wieder komplette Eigenideen in anderen Heften erfolgreich kopiert worden. Jetzt als
anstrebender Kaufmann kommentarlos über die letzten Hefte zu hopsen, wäre ein großer Fehler. Schon allein, weil in anderen
Zines (B.A.L.L.- Darmstadt 98, Querschläger 1.FC Köln, z.B.) eigene Verkaufsstrategien glorifiziert werden, eine Torpedierung
mit Sponsoren Einzug gehalten hat und Preise beleuchtet werden, die es einer Bratwurst, wie ich sie nun mal bin, kaum
ermöglichen noch annähernd mitzuhalten.
Dieser Seitenhieb gilt weniger dem geneigten Fußballgänger, der mit schmerzverzerrter Miene auf ein Stadionbier verzichtet und
ein Heft ordert, als viel mehr der regionalen Käuferschar, die nur Grütze labern. Wenn ich den Leuten alles glauben würde,
hätte ich diesen (harten) Winter nicht nur paar einzelne Tage gefroren, weil ich keine Knete für Kohlen hatte.
Andere wiederum prostituieren sich und finden das Klischee von Spitzweg’s „armen Poeten“ so leistungsfördernd
und nostalgisch, dass sie sich berufen fühlten nun sagen zu müssen, dass sie auch arm dran sind, weniger zum Fußball fahren
können, um dann anderweitig mit neuen Hopperpunkten im Ausland aufzutrumpfen.
Schade, Einzelschicksale- zurück zum GS.
Veröffentlichungstermin der Nummer 8 war Januar 2002. Per 15. März hatte ich 17 Hefte verkauft und zehn Tauschexemplare (die
mir keine Einnahme bringen) verschickt.
Im Juli 2002 waren es immerhin 30 Stück. Danke an den Copyshop, der sich für diese Auflagenzahlen ans Copiersystem setzt, die
Mailbox zumüllen lässt usw.
Kein Dank an Tipps, wie „deine Hefte sind zu teuer“, „du musst weniger Seiten, dafür mehr Hefte machen“ - im März hätte ich
dann die „9“ gemacht- nach 30 verkauften „8“ten, das ist ja Blödsinn komplett.
Bösen Vorahnungen folgend wurde ein GS- Sampler zum Preis von 3,50 € (für 29 Punktitel) zur Refinanzierung der „9“ auf den
Markt gebracht.
Überwältigend: ein Käufer.
Also schlechte Vorzeichen für die „10“? Ich hoffe nicht. Allein den Eigeninitiative zeigenden zwei Verkäufern bin ich es
schuldig noch mal auf die Pauke zu hauen und dies wird mit der Nr.10 mit Sicherheit passieren, dafür garantieren schon jetzt
nächtelange Vorbereitungen- für ein Projekt was im Sommer erscheint.
Der Verkaufspreis wird sich wieder höher ansiedeln, Meilensteine kosten halt und 08/15- Fußballsachen sind nicht mein Ding
(wenngleich ich diese nicht verurteilen möchte, lediglich die Hefte, die es auf gezählte 8 Rechtschreibfehler pro Seite bringen,
aber eben auch an den Mann gebracht werden können und dies mit 150 Stück).
Greets noch an Pfütze (der dritte Mensch, der mich fragte, wenn den nun das nächste TOR aufgestoßen wird und nebenbei noch
in die Etage der Topkäufer aufgestiegen ist) und wiederholt an Axel (Asche auf mein Haupt und *FüsseKüss* für die dicke
FRÖSI- Packung, denen es besser geht als meinem eigenen Druckwerk)
Ein sportfreier Eintrag verbunden mit einem sportlichen Gruß an Pfütze kommt nun dazu. Jener machte sich die Mühe und schickte
mir eine Rezi (siehe Kritiken). Außerdem soll ich in seinem Namen Strucki, Pfaffi und Helbig grüßen- hiermit getan.
Wer die Mailadresse braucht, schreibe mir.
Falls jemand in meinen Links gestöbert hat, der falsche Link zur sensationellen Dorfteichliga ist repariert.
Chomutov hat sein nächstes Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Prostejov klar (also ohne Verlängerung) gewonnen.
Erstmal: Hallo Herr Wunderlich!
Beim letzten Backup meines Adressbuches ist Deine Addy verloren gegangen. Bitte maile mir mal!
Ohne Kontakt zu meinem besten Verkäufer(-pferd) im Stall werde ich nervös. Die CD, die ich Deinem Bruder ausgehändigt habe,
ist Deine Verkäuferprovision.
So das war's schon an Wichtigem.
Bei mir in der Muchte waren es heute früh zwei Grad + (das Onlinewetter für Grünhainichen), dann im Wald mit Hund auf Schnee
um 9:30 Uhr zehn Grad - (das Onlinewetter kurz vor Eppendorf). Auf der Sonnenbank war es bedeutend wärmer, wenngleich einiges
kürzer war als Babyjulchens Finger.
Aber das Herz war heiß und dies zählt! Weil es auf die Ohren gab.
"We gotta get out of this place" und dann der Brachialzerstoiber mit "Full Metal Jackoff" von Jello Biafra with D.O.A. und
handgestoppten 13 Minuten und 56 Sekunden. Ich weiß das einige jetzt wissend nicken (in Rostock und im Nachbarhaus) und das
einige die Stirn in Falten legen.
Wat'n dat?
Hört weiter "Blümchen" und "Janette B."
"Magihuanna und laute Musik is ni gutta!".
Das nur mal so, weil der Axel von DSWAIN immer ganz hinten in sein Heft schreibt, was er inspirierenderweise für Musik gehört
hat.
(Letztens waren es Schnapptasche "End Transmission"; Bitume "Wahlwiederholung"; Bratseth "Arschgranate"; Kettcar "du und
wieviel von deinen freunden"; Strife "angermeams"; Sportfreunde Stiller "die gute Seite").
Alles schöne Musik, die ich nicht kenne.
Grüße ans Dynamo- Geschwader
So- habt' Ihr Euch also über das neue Titelbild gehangelt und seid wieder hier herausgekommen. Das ist gut!
Und deshalb habe ich auch diese linke Menüleiste beibehalten- damit Internetnewcomer nicht zu sehr verwirrt werden. Nebenbei
bemerkt hatte ich letzte Zeit keine Zeit.
Immerhin steht im neuen Jahr die Nummer 10 des Gellert Szenario an und dafür musste ich mich aufopfern (nein, Mitleid wäre
jetzt fehl am Platze). Während Ihr Weihnachten mit der Trommel um den Baum gerannt seid, habe ich mich durch einen
Heftchendschungel gequält und mir zwanzigmal Erklärungen zur Aktion "Pro 15:30" gegeben, bis mir die "Fussballmafia DFB", sowie
dieser ganze Kritikenhype zu den Ohren wieder rausgekommen ist.
Naja, kann ja nicht jeder Manns Sache sein.
Um so bedauerlicher, dass ich angekündigte Arbeiten am Romanprojekt in dieser anderthalb Woche Ferien nicht realisieren konnte.
Schon am 02.01.2003 ruft uns Dozentus und IT- Schulleiterus wieder auf die Bank und mit Tränen im Knopfloch verabschiedete ich
mich von größeren Plänen.
Danke noch mal an die bisherigen Fanzinekäufer und die die sich noch nicht entscheiden konnten, möchte ich zurufen/-schreien:
"Greift zu!"
Wie auch beim Vorgänger Nr.8 ist der Verkauf schlecht angelaufen und auch aus diesem Grund muss ich andere tauschwillige
Zinemacher enttäuschen:
Momentan ist kein Tausch möglich!
Bei einem Kauf-Tauschverhältnis von 3:1 habe ich es bisher auf deftige 35 € Verlust gebracht und da das Arbeitsamt mit dem
Unterhaltsgeld auch nicht freigiebiger zu werden scheint....
Danke noch mal an die zwei Organisatoren, die sich mit Eigenkapital an meinen Ladenhütern zu schaffen machten und auch für
eine Verbreitung im näheren Umland sorgten.
Eine extrem umfangreiche Bedankungszeremoniencompactdisc ist in Arbeit und wird euch die näxten Tage erreichen (danach könnt'
Ihr Eure Boxen entsorgen!).
Nun gut, das soll's für's erste gewesen sein, schaut mal wieder rein und bleibt fein artig.
Nun ist es entgegen allen Ansagen doch noch passiert und ich habe in zwei Wochen hektischer Betriebsamkeit und vollster
Aufopferung (und mit der Konsequenz einer Note 5 in Rechnungswesen und Controlling) noch schnell zum Jahresabschluss ein
Heft zusammengestöpselt. Die Superauflage von 25Stück ist nach wenigen Stunden und dank der gütigen Mithilfe von Herrn
Wunderlich und John/Mandy aus Flöha fast aufgebraucht. Aber nun nicht gleich in Panik verfallen, ich werde natürlich
nachbestellen und noch dieses Jahr Nachschub holen. Wer so schnell wie möglich ein Heftchen braucht,
überweise bitte 1,75 € plus 0,77€ Porto auf mein Konto und schicke eine Mail. Die Postfreaks können natürlich auch ein Kuvert
mit diesem Betrag füllen und an meine Adresse schicken.
Die größten Glückspilze sind allerdings die Leutz, die mich auf meinem täglichen Weg nach Chemnitz und zurück mit wild
rudernden Armen aufhalten und nur die 1,70€ für den verpackungs- und portofreien Handverkauf berappen müssen.
Durchfahrzeiten meines Hyundai- Schichtbusses: 7:10 Uhr (früh) Ortsausgang Grünhainichen; 16:10 Uhr (nachmittags) Ortseingang
Grünhainichen
Schienenersatzverkehr (Haustürverkäufe) entfällt!
Kontonummer: 4600022535; Bankleitzahl: 87052000 bei der Kreissparkasse Freiberg
Unter Verwendungszweck: Gellert Szenario 9
Nö, nix mit Spielbericht Chemnitz gegen Essen!
Ich bin es leid und habe es satt ein Klischeehäschen zu sein. Gestern noch hörte ich Sätze wie:
"Na komm' gegen Essen- interessiert dich doch, tu' doch nicht so. Gerade gegen Essen!"
Nö, es interessiert mich nicht und ich weiß auch nicht mehr, wann ich das letzte mal 90 Minuten Fußball gesehen habe. Live
und ohne Mattscheibe.
Aber selbst mit Mattscheibe habe ich weder die Eröffnungsfeier der Bundesliga in SAT1, noch die Regionalliga im MDR und gleich
gar nicht die zweite Liga via DSF gesehen.
Mittleres konnte ich am wenigsten verschmerzen. Schuld war die örtliche Antennengemeinschaft. Wieder mal kein Fernsehen am
Wochenende und dies obwohl ich die ganze Woche wie ein Pferd gebuckelt habe.
Schwerpunktthema: 'Wie bekomme ich auf meinen persönlichen Schulrechner den Bundesligamanager Hattrick nachdem unser IT-
PC-Psychologe die Registry aller Rechner gesperrt hat?'
Am Ende der Woche muß ich sagen- es läuft. Schon die dritte Saison mit den Offenbacher Kickers in der Regionalliga B,
gesichertes Mittelfeld, stabile Finanzen, DFB- taugliches Stadion. Leider kein Ton, denn Soundkarten in Schul- PC's und ein
Doppelpack Boxen pro Nase wären der Horror für jeden Dozenten. Dennoch ist es bei uns nicht ruhig, denn aufgrund der
Registrykacke gibt es eine Renaissance der alten DOS- Klassiker und die quieken nun über die Systemlautsprecher. Jetzt werden
viele Leser dieser Zeilen schimpfen:
"Für den Arsch (oder die Ärsche) führe ich Steuern ab....anstatt was zu lernen, machen die in der Schule Faxen."
Bevor ich aber in Selbstmitleid versinke und euch erzähle wieviel Klausuren wir im Monat schreiben und das ich meinen Urlaub
dem Wissensdurst gewidmet habe, lasse ich es besser bleiben. Und außerdem war ich nicht beim Fußball, denn mit dem Geld was
mir monatlich zur optionalen Verfügung steht, würde ein Rainer Krieg nicht in seine Stammkneipe zum Lunchen gehen. Wenn er und
der Club aber drei Spieltage vor Schluss noch oben dran sind, dann gönne ich mir das Feeling Fischerwiese wieder einmal. Vorher
muß ich meine Taler weiter in die Nachproduktion der Heftchen, in den Kauf von Briefmarken, Kuverts und Klammern stecken. Und
neuerdings in einen Nasenhaarschneider, denn heute früh beim Rasieren habe ich festgestellt, wenn da nix passiert, sehe ich
bald so aus wie Adolf.
Man wird alt...
PS und vergessen: Sollte es demnächst Todesfälle in meinem Heimatort geben, dann habe ich nichts damit zu tun. Daran ist der
Absturz des Ochsenkopfes der Antennengemeinschaft schuld. Der war die ganze Zeit schon so locker, wirklich....